Wer den Streit zwischen Johnny Depp und Amber Heard seit Jahren mitverfolgt, dem dürften diese Szenen bekannt sein: Johnny Depp streift wütend durch seine Küche, greift hin und wieder zu seinem randvoll gefüllten Rotweinglas, schlägt die Türen seiner Küchenschränke zu. Dabei ist zu hören, wie er "Motherfu****" ruft. Heard, die das Video von ihrem Platz im Gericht sah, wirkte sichtlich angefasst und nah den Tränen.
Johnny Depp im Kreuzverhör: Amber Heard den Tränen nah
Im Kreuzverhör mit ihrem Anwalt Benjamin Rottenborn sprach Johnny Depp über die heimlich gefilmten Aufnahmen. "Das ist in Ihrem Haus in West Hollywood. Das sind Sie auf dem Video. Sie waren gewalttätig?", fragte der Anwalt ihn. "Offensichtlich hatte ich eine schlechte Zeit. Ich weiß nicht, in welcher Hinsicht, aber von seiner besseren Hälfte illegal gefilmt zu werden, passt gut zu den übrigen Fotos und Tonbandaufnahmen. Sie hat versucht, es vor mir zu verbergen und hat am Ende gelacht und gelächelt. Das war der interessanteste Teil", antwortete Depp und betonte: "Ich habe ein paar Schränke angegriffen, aber ich habe Miss Heard nicht angefasst."
Rottenborn spielte im Anschluss auf die Kraftunterschiede zwischen seiner Mandantin und dem Hollywood-Schauspieler an. "Ich weiß nicht, wie es bei anderen ist, aber ich habe Erfahrungen gemacht, bei denen man manchmal die Kontrolle über seine Gefühle verliert", sagte Depp. Er habe jedoch nicht versucht, Heard einzuschüchtern. "Warum hat sie gefilmt? Wenn sie zu Tode erschrocken war, warum ist sie nicht gegangen?", fragte er.
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Drogenmissbrauch
Im Kreuzverhör versuchte der Schauspieler, mit seinem Humor auf Fragen des Anwalts zu antworten. Nachdem Fotos gezeigt wurden, auf denen Linien Koks zu sehen waren, wollte Rottenborn von Depp wissen, ob er sein Kokain in der Metall-Schachtel aufbewahrte, die ebenfalls auf dem Bild zu sehen war. "Nein, aber es sieht so aus, als würde etwas Kokain hineinpassen. Meiner Erfahrung nach wird Kokain normalerweise in Plastikbeuteln verabreicht. Wenn man es in eine solche Schachtel packt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man eine lange Kokainspur hinter sich herzieht, wenn man die Straße entlangläuft", antwortete Depp.

In seiner Zivilklage hält Depp seiner Ex-Frau vor, in einem 2018 von der "Washington Post" veröffentlichten Kommentar zum Thema häusliche Gewalt falsche Aussagen gemacht zu haben. Dies hätte seinem Ruf geschadet. Wegen Verleumdung klagt Depp auf rund 50 Millionen Dollar (gut 45 Millionen Euro) Schadenersatz.
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