Jungbauern-Kalender Waschbrettbäuche im Stroh

Österreich hat mehr zu bieten als hübsche Bäuerinnen: Zusammen mit seinem femininen Pendant soll die Männeredition vom Jungbauern-Kalender am neuen Image der Landwirte feilen.

Landwirte haben es heutzutage nicht leicht: In Gummistiefeln stapfen sie durch Kinderbücher, geben ihren Tieren lustige Namen und führen ansonsten ein Leben wie Petersson und Findus. Gleichzeitig purzeln die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse ins Bodenlose, zehn Eier dürfen kaum noch mehr als ein Kinderüberraschungsei kosten und zwingen die meisten Bauern zu einem Leben an der Armutsgrenze. Da wundert es kaum noch, dass dem Beruf des Landwirts kein besonderer Sex-Appeal anhaftet und viele Höfe dichtmachen müssen, weil niemand sie übernehmen möchte.

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Als dann auch noch der BSE-Skandal kam, hatten die Landwirte ein handfestes Imageproblem. Ein Geistesblitz der österreichischen Jungbauern sollte 2001 die Rettung bringen: Hübsche Vertreterinnen der bäuerlichen Zunft, die ihre Hüllen fallen lassen und zeigen, dass Sex-Appeal und Landwirtschaft alles andere als ein Gegensatz sind.

Kunst statt PR-Gag

Die Jungbauern-Kalender haben sich inzwischen zu einer Erfolgsstory entwickelt. Mittlerweile handelt es sich nicht mehr um einen marketingtauglichen PR-Gag, sondern um erotische Fotografie mit künstlerischen Renommee. 2005 heimste der Kalender beim Kodak- Fotokalenderpreis die Bronzemedaille ein.

Bereits ein Jahr nach der Einführung erschien auch ein Kalender mit männlichen Models. Mittlerweile gehen bei der Jungbauernschaft Jahr für Jahr 500 Bewerbungen ein. Beim Casting werde streng darauf geachtet, dass der bäuerliche Hintergrund der Bewerber stimmt, versichert die Jungbauernschaft. Wer schon nicht das harte Leben eines Bauern lebt, muss zumindest mit einer waschechten Bäuerin verheiratet sein. Ob der Waschbrettbauch tatsächlich vom Heuballenschaufeln oder doch aus der Muckibude kommt, dürfte hingegen nur schwerlich zu überprüfen sein.

akl

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