Im weißen Bademantel auf dem Boden kniend, die Augen hinter einen schwarzen Sonnenbrille verborgen, im Mund ein Knebel und die Hände mit dem Vier-Millionen-Dollar-Ring am Finger gefesselt - so stellen sich die Betreiber des amerikanischen Kostümshops "costumeish.com" offenbar den Raubüberfall auf Kim Kardashian vor.
Der Onlineshop mit Sitz in Los Angeles wirbt damit, "einzigartige und erschwingliche Halloween-Kostüme" zu verkaufen. Das Kardashian-Ensemble bot der Shop als "Pariser Raubopfer-Kostümset" für 69,99 Dollar an.
Zwar fällt in der Artikelbeschreibung nicht der Name von Kim Kardashian, es wird aber deutlich, dass es sich um die 35-Jährige handelt. "Sie hat ihr Leben dem Ziel gewidmet, für amerikanische Dekadenz zu werben, für Jugend und Hedonismus. Aber das Leben im Rampenlicht hat sie in einer Nacht in Paris eingeholt, als bewaffnete Männer sie gefesselt, ihren Schmuck gestohlen und ihr den Seelenfrieden genommen haben."
Zur Ausstattung des sechsteiligen Sets gehört ein weißer Bademantel, eine schwarze Perücke, eine große Sonnenbrille, ein Knebel, zwei Seile und ein Ring. Zu dem Schmuckstück steht im Kleingedruckten: "Der Ring ist aus Plastik und nicht vier Millionen Dollar wert."
Kim Kardashian Kostüm ist nicht mehr erhältlich
Das Kostüm sorgte bei den Kunden jedoch nicht für Begeisterung, sondern löste eine Protestwelle aus. Zahlreiche Käufer beschwerten sich über die geschmacklose Verkleidung. Das Unternehmen reagierte und nahm das Angebot aus dem Sortiment. Via Twitter entschuldigte sich Costumeish und der stellvertretende Geschäftsführer der Firma sagte CNN, man wolle sich nicht über Kardashian lustig machen. "Wir habe großes Mitleid mit allen Opfern von Kriminalität und niemand verdient es, so eine schreckliche Erfahrung zu machen. Aber Halloween ist der Tag, an dem Menschen ihren manchmal auch kranken Humor ausleben können. Jeder muss selbst entscheiden, ob er das Kostüm unpassend findet oder darüber lachen kann."
Es ist nicht das erste Mal, dass "costumeish.com" mit geschmacklosen Verkleidungen in die Kritik gerät. So gab es im vergangenen Jahr ein Kostüm, das den US-Zahnarzt Walter Palmer darstellen sollte, der im Juli 2015 den Löwen Cecil in Simbabwe getötet hatte. Ebenfalls im Sortiment war ein blutgetränkter Tampon - eine Anspielung auf US-Moderatorin Megyn Kelly, die Donald Trump in einem Interview kritische Fragen stellte. Daraufhin unterstellte ihr der Präsidentschaftskandidat, sie habe Menstruationsprobleme. Beide Verkleidungen sorgten für massive Proteste - aus dem Sortiment genommen wurden sie allerdings nicht.