Es war nicht Liebe auf den ersten Blick, als das spanische Volk 2004 mit Letizia Ortiz de Rocasolano eine bürgerlich geborene Kronprinzessin und 2014 Königin bekam. Die ehemalige TV-Reporterin und Nachrichtenmoderatorin war vielen zu selbstbewusst, eigensinnig und mit ihren Designer-Outfits zu teuer. Doch in den vergangenen Jahren hat sich die Königin mit Fleiß, Disziplin und makellosen Auftritten in die Herzen der Spanier gearbeitet. Wie groß die Liebe zu ihr ist, konnte Letizia am vergangenen Donnerstag in Córdoba erfahren.
Die 50-Jährige war in der Stadt, um dabei zu sein, als die Preisträger des "Premio Fundacíon Princesa de Girona"-Awards verkündet wurden. Vor dem Grande Teatro hatten sich einige Royal-Fans versammelt, um einen Blick auf die Königin zu werfen. Ganz volksnah begrüßte Letizia die Menschen, unterhielt sich kurz mit einigen, bis sie zu einer sichtlich aufgeregten Dame kam. Ein Video, das der spanischen Zeitung "El País" vorliegt, rief die Frau mit lauter Stimme: "Ich liebe Sie sehr, Ihren Mann und Ihre Töchter." Nette Worte, die die Monarchengattin mit einem dankbaren Lächeln quittiert. Doch dann ergänzte die Frau mit einer wegwerfenden Handbewegung: "Der Rest kann mich mal!" Gelächter brandete bei den Zuschauern auf, während Letizia verdutzt "Wow" ausstieß und der Situation danach so schnell wie möglich entfliehen wollte.
Ex-König im Exil, Schwager im Gefängnis – die spanische Königsfamilie hat turbulente Jahre hinter sich
Allzu überraschend dürfte der Ausbruch der Dame nicht gekommen sein, denn die spanische Königsfamilie hat in den vergangenen Jahren immer wieder mit Skandalen von sich reden gemacht. So befindet sich Ex-König Juan Carlos seit Sommer 2020 im Exil in Abu Dhabi. Vorangegangen waren Ermittlungen in Spanien und der Schweiz gegen den früheren Monarchen. Juan Carlos soll Schmiergeldzahlungen vom saudischen Königshaus für die Vermittlung eines Milliardenauftrags erhalten haben. Dann meldete sich eine angebliche frühere Geliebte zu Wort, die von Geldgeschenken in Millionenhöhe sprach. Außerdem habe sich Juan Carlos für sie von seiner Ehefrau, Ex-Königin Sofía, scheiden lassen wollen. Als der heute 85-Jährige seine Heimat verließ, hinterließ er viel verbrannte Erde. Eine Apanage hatte ihm sein Sohn und der regierende König Felipe gestrichen.
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Aber Juan Carlos ist nicht der einzige Bourbone, gegen den in den vergangenen Jahren ermittelt wurde. 2018 wurde Iñaki Urdangarin zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Der damalige Ehemann von Infantin Cristina und damit Schwager des Königs wurde wegen Veruntreuung von Steuergeldern, Geldwäsche, Urkundenfälschung und Betrugs schuldig gesprochen. Im Januar 2021 wurde der frühere Profi-Handballspieler in den offenen Vollzug verlegt und 2022 auf Bewährung freigelassen. Im selben Jahr tauchten plötzlich Bilder auf, die ihn und eine Blondine beim Händchen halten zeigten. Wenig später teilten Urdangarin und die Königsschwester ihre Trennung mit.
In all diesen Jahren war das Königspaar bemüht, Stabilität und Zuverlässigkeit zu präsentieren. Letizia weiß um die Macht der Bilder und sorgt dafür, dass sie sich, ihren Mann und beiden Töchter, Kronprinzessin Leonor und Infantin Sofía, ins rechte Licht rückt. Skandale? Gibt's nicht. Die Spanier wissen es offenbar zu schätzen.