Für die "Sun" steht das Urteil zu dem Namen fest: "A Gran Gesture", eine große Geste, titelt das britische Boulevardblatt, sonst nicht gerade für seine Harry und Meghan zugeneigte Berichterstattung bekannt. Die beiden aus dem Königreich geflüchteten Royals haben ihre am 4. Juni geborene Tochter Lilibet Diana Mountbatten-Windsor genannt - und der Kleinen damit den Spitznamen der Queen gegeben. Königin Elisabeth II. wurde so von vielen ihrer Familienmitglieder genannt, auch ihr kürzlich verstorbener Ehemann Prinz Philip nannte sie so.
Dass Harry und Meghan mit dem Namen die Urgroßmutter des Kindes ehren, interpretiert die "Sun" als "Versuch, die Beziehungen zu reparieren". Denn die Sussexes haben zuletzt mit mehreren kontroversen Interviews viel Porzellan zerschlagen und das Verhältnis zu den Royals schwer beschädigt.
Der Royal-Experte Phil Dumpier sagt in dem Blatt: "Ich vermute, dass Harry and Meghan realisiert haben, dass sie es mit ihrer Kritik in den zurückliegenden Monaten übertrieben haben" und sie tiefen Schmerz bei der Queen und anderen Familienmitgliedern verursacht hätten. Die Namenswahl werte Dumpier als Versuch, den Schaden wieder gutzumachen.

Lilibet Diana: Nicht jeder ist mit dem Namen glücklich
Im gleichen Blatt nannte Royal-Expertin Ingrid Seward den Namen zwar "charmant", aber auch "verwirrend". Seward weißt erinnerte hin, dass Lilibet wirklich ein sehr persönlicher Spitzname ist, der nur von den engsten Familienmitgliedern gebraucht wurde.
Die "Daily Mail" berichtet zwar insgesamt wohlwollend über die Entscheidung Harrys und Meghans, ihr Kind Lilibet zu nennen, schreibt aber auch, dass Experten geteilter Meinung seien, wie dieser Schritt bei der Queen ankomme. Einige glaubten, die Königin sei bewegt von diesem Schritt. Andere wiederum gingen davon aus, dass die Monarchin darüber sehr unglücklich sei.

Letztere Position verbreitet der "Daily Mirror" und beruft sich dabei auf Royal-Expertin Angela Levin, die in der TV-Sendung "Good Morning Britain" die Behauptung aufstellte, die Queen sei "todunglücklich". "Ich glaube, es ist ziemlich unhöflich gegenüber ihrer Majestät der Königin", sagte Levin in dem Sender ITV. Die 95-Jährige sei zwar informiert gewesen, dass das Kind nach ihr benannt werde, allerdings nicht, dass es ihr privater Spitzname sei.
Wie es in der Queen wirklich aussieht, ist nicht bekannt. Doch immerhin zeigt die differenzierte Berichterstattung, dass zumindest bei einem Teil der Presse die Botschaft von Harry und Meghan angekommen ist.
Verwendete Quellen: "The Sun", "Daily Mirror", "Daily Mail"