Es war nicht nett, was Sabrina D. gemacht hat. Unüberlegt, kindisch und sogar widerlich. Nach dem Sex mit einem Mann heimlich ein Foto gemeinsam mit ihm zu schießen und dieses als Trophäe ins Internet zu stellen, gehört sich nicht. Schon gar nicht, wenn der andere ein Prominenter ist. So wie Footballstar und Super-Bowl-Sieger Julian Edelman. Aber wäre umgekehrt ein Typ auch so bepöbelt worden, wenn er das gleiche gemacht hätte? Vermutlich nicht.
"Schlampe", "dumme Hure" oder einfach "Drecksau". Die US-Amerikanerin Sabrina D. wird derzeit im Internet aufs übelste beschimpft. Das Unheil nahm seinen Lauf, nachdem sie das verhängnisvolle Foto von sich und Edelman in der Dating-App "Tinder" veröffentlicht hatte. Binnen Minuten verbreitete es sich im Internet, wurde via Twitter, Facebook und Instagram geteilt.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Sabrina D. wurde nicht nur Opfer eines Shitstorms, sondern gilt in ihrer Heimatstadt Boston inzwischen als Persona non grata, als unerwünschte Person. Sogar Nachtclubs haben sie auf die schwarze Liste gesetzt.
Der Vorwurf: Sabrina D. habe mit ihrem Foto und dem Satz "Just fucked Edelman. No Lie" die Grenzen des guten Geschmacks überschritten und die Intimsphäre Edelmans verletzt. Sie wird nicht nur als Verräterin gebrandmarkt, sondern - offenbar um die Ehre des Footballhelden Edelman wiederherzustellen - als Prostituierte dargestellt. Tenor: Die treibt's eh mit jedem.
Ein Selfie darf kein Leben zerstören
Das geht zu weit. Denn was wäre gewesen, wenn die Situation umgekehrt passiert wäre? Ein Typ schläft mit einer prominenten Frau und postet das Foto? Noch immer gilt ein Mann, der Sex mit vielen Frauen hat, als Weiberheld, eine Frau, die viele Männer hat, als Schlampe. Man denke nur an Tiger Woods, Bill Clinton oder Hugh Grant - sie alle hatten Sexaffären, geschadet hat es ihrer Karriere wenn überhaupt nur kurzzeitig.
Julian Edelman ist nicht verheiratet. Das Foto wird nicht sein Leben zerstören. Vermutlich wird er bei der nächsten Affäre etwas vorsichtiger sein. Dass Sabrina D. einen schwerwiegenden und dummen Fehler machte, hat sie inzwischen eingesehen. Sie bereut das Selfie. Deshalb darf es auch nicht ihr Leben zerstören.