Am 25. September startet die 15. Staffel von "The Voice of Germany". Zur Jubiläumsstaffel nehmen Rea Garvey (52), Shirin David (30), Michi Beck (57) und Smudo (57) von den Fantastischen Vier sowie Nico Santos (32) auf den Coach-Stühlen Platz. Warum Santos in diesem Jahr besonders siegessicher ist und was die Show für ihn persönlich bedeutet, verriet er im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Sie sind Teil der diesjährigen "The Voice of Germany"-Staffel. Wie fühlt es sich an, wieder zurück zu sein?
Nico Santos: Es ist, als wäre ich nicht weg gewesen. "The Voice of Germany" ist wie eine große Familie - auch hinter den Kulissen. Alles, was ich in den vergangenen Jahren dazu gelernt habe, kann ich jetzt weitergeben. Und ich frage mich - wie die anderen Coaches auch - immer wieder: Wie kann es sein, dass so viele Talente immer noch unentdeckt sind? "The Voice" ist einfach nie auserzählt, weil es immer wieder neue Menschen, neue Talente, gibt, die sich denken: "Die fünfzehnte Staffel - jetzt melde ich mich an."
Die diesjährige Staffel ist auch eine Jubiläumsstaffel. Was glauben Sie, warum "The Voice of Germany" das Publikum auch nach all den Jahren noch immer so begeistert?
Santos: Ich glaube, es ist eine Symbiose zwischen den Coaches und den Talents. Es gibt immer wieder diese unglaublichen Stimmen, die einen regelrecht dazu zwingen, weiter zu gucken. Und natürlich auch die Kombi der Coaches. In dieser Staffel hat es aber eine andere Dynamik als in den Jahren zuvor: Es ist ein bisschen mehr der Clash zwischen Old School und New School - auch wenn die anderen das nicht so gerne hören. (lacht)
Was macht "The Voice of Germany" für Sie persönlich so besonders?
Santos: Ich kenne oft die Coaches privat und manchmal versuche ich zu verstehen, warum sie sich umgedreht haben oder eben nicht. Allein das ist für mich ein Grund einzuschalten, wenn ich selbst nicht auf dem roten Coach-Stuhl sitze. Aber vor allem machen die Talente "The Voice of Germany" so besonders. Ich habe bei "The Voice" so viele Musiker und Stimmen kennengelernt, mit denen ich immer noch im Kontakt stehe und sogar Songs geschrieben habe. Das ist wirklich schön.
Was macht für Sie die beste Stimme Deutschlands aus?
Santos: Eine besondere Stimme löst einfach Emotionen aus. Es gibt Sänger, die singen gut und es gibt Sänger, die singen nicht so gut, aber haben Emotionen. Und es gibt diese Stimmen, die einfach beides haben. Diese Talente singen perfekt und haben eine einzigartige Stimme, aber sie treffen auch genau die Gefühle, die man hören will. Ich glaube, das Wichtigste ist, dass man eine Stimme findet, die einzigartig ist und die man so noch nicht gehört hat.
In diesem Jahr gibt es ja auch wieder die Comeback-Stage...
Santos: Ja, die Comeback-Stage ist wieder da - die vierte Comeback-Stage. Ich war 2019 der allererste Comeback-Stage-Coach und in diesem Jahr ist es Calum Scott. Er ist einer der nettesten, sympathischsten, coolsten und herzlichsten Typen, die ich in der Musikindustrie kenne. Und ein krasser Star ist er auch noch. Er hat 2021 mit meiner Finalistin Gugu Zulu gesungen und damals habe ich ihm schon gesagt, dass ich ihn auf einem Coach-Stuhl sehe. Und tatsächlich: Im Halbfinale und im Finale wird er neben uns auf einem der roten Stühle Platz nehmen. Ich freue mich sehr auf diesen Moment. Aber als Comeback-Stage-Coach kann er für uns noch richtig zum Problem werden. (lacht) Ich habe auch schon gehört, dass er sich mindestens zwei meiner Talente schnappen will...
Was macht das mit Ihnen, wenn Sie gute Künstler und Künstlerinnen gehen lassen müssen?
Santos: Es bricht mir das Herz. Schlechte Neuigkeiten zu übermitteln, ist für mich das allerschlimmste. Smudo und Michi, aber auch Rea, haben das schon so oft gemacht und haben dadurch inzwischen ein dickeres Fell als ich, aber ich kann das nicht. Es ist für mich sehr emotional. Aber man darf nicht vergessen: Egal, in welcher Phase man bei "The Voice of Germany" rausfliegt, das ist nicht das Ende deiner Karriere. Meistens ist es nur der Anfang.
Die diesjährigen Coaches waren alle bereits Teil von "The Voice of Germany", aber noch nie in dieser Konstellation. Wie war das für Sie?
Santos: Es war einfach nur superlustig. Bevor man auf den Stühlen sitzt, trifft man sich vorher noch mal und allein da war die Dynamik schon ganz anders, aber sehr spannend. Wir viben so gut. Wir schätzen uns alle sehr als Coaches, aber es war auch sehr ein Generationsding. Das hat man manchmal auch sehr doll gemerkt. (lacht)
Sie konnten als Coach noch nie "The Voice of Germany" gewinnen...
Santos: Ich bin jetzt das dritte Mal dabei. Das heißt: Ich werde der Sieger-Coach sein. Aller guten Dinge sind drei. (lacht). Seit meinen "The Voice of Germany"-Anfängen bin ich auf jeden Fall bestimmter geworden - und vielleicht auch ein wenig strenger. Ich glaube, ich kann zeigen, wie die Zukunft und die Karriere nach "The Voice of Germany" sein kann. Ich glaube, man kann von dem, was ich weitergebe, lernen. Aber am Ende ist es auch eine TV-Sendung und ein Spiel, das man gewinnen möchte. Ich bin sehr gespannt, was dieses Jahr mit sich bringen wird. Wir sind ein sehr diverses und cooles Team und ich glaube, den Sieg nehmen wir dieses Jahr mit nach Hause.
Würden Sie rückblickend auf die vorherigen Staffeln etwas anders machen?
Santos: Nein. Wenn ich Fehler mache, kann ich nur daraus lernen. Aber ehrlicherweise, glaube ich, dass ich noch keinem einzigen Battle oder Talent unrecht getan habe. Alles, was ich ihnen mitgeben konnte, habe ich ihnen mitgegeben. Ich blicke gerne auf die vergangenen Staffeln zurück und gucke mir auch auf YouTube gerne erneut die Battles von meinem Team an.
Die Dreharbeiten können sicherlich sehr anstrengend sein...
Santos: Ja, auf jeden Fall. Aber "The Voice of Germany" ist für alle Beteiligten einfach nur schön. Man steckt so viel Arbeit rein, man macht sich Gedanken, denn am Ende möchte man einfach, dass die Talents glänzen und sich wohlfühlen.