Für ihren brutalen Ton und ihre Wortspiele ist die britische Boulevardpresse berühmt-berüchtigt. Nicht umsonst sind Tagesblätter wie die "Daily Mail" oder "The Sun" Prinz Harry schon lange ein Dorn im Auge. Auch nach seinem neuesten Interview lassen die Zeitungen kein gutes Haar an dem Aussteiger-Royal.
Prinz Harry: Britische Presse zerpflückt seine Aussagen
"Selbstgefällig" und "aufmerksamkeitsgeil", nennt ihn die "Daily Mail" in einem Kommentar. Der Herzog von Sussex sei "scheinheilig", weil er immer wieder darüber spreche, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Harry und Meghan seien ein "narzisstisches Duo", so der Kommentar. Als Grund für die bissigen Aussagen sieht der Autor den Deal der Sussexes mit Netflix. "Doch im Vereinigten Königreich sinken die Aktien der beiden schneller als die des Streamingriesen", heißt es in dem Artikel.
"Er schlägt auf diejenigen ein, die der Selbstdarstellung der Sussexes im Wege stehen. Um seine Glaubwürdigkeit in Amerika und für Netflix zu erhöhen, muss er so tun, als hätte er eine besondere Beziehung zur Königin", kommentiert Autor Tom Bower das Geschehen.
Auch die Zeitung "The Sun" kommentiert Harrys Aussagen. "Mit jeder selbstverliebten und dummen Äußerung fügt Prinz Harry seiner Familie mehr Schmerz zu", heißt es in einem Kommentar. In der gemäßigteren Tageszeitung "The Times" formuliert Royal-Experte Robert Lacey seine Gedanken zum Harry-und-Meghan-Widerspruch. "Das tragische Paradoxon des Herzogs und der Herzogin von Sussex besteht darin, dass sie den Wunsch äußern, dem royalen Zirkus zu entkommen, aber das ist alles, worüber sie wirklich sprechen wollen", schreibt er.
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Aussage zur Queen "arrogant"
Harrys Aussage, er wolle sicherstellen, die Queen sei gut umsorgt, hält Lacey für "arrogant". "Es ist nicht verwunderlich, dass der Prinz befürchtet, er könnte an 'Burnout' leiden. Jeder würde ausbrennen bei der Aussicht, provokante Kommentare zu demselben halben Dutzend Themen hervorzaubern zu müssen, um für den Rest seines Lebens Aufträge zu erhalten", beendet er sein Meinungsstück.
Die Berichterstattung aus England zeigt: Die britische Presse hat sich schon lange gegen den Herzog von Sussex gestellt, ganz gleich, was die beiden tun oder sagen. Mit jedem neuen Interview wird der Graben tiefer. Die Aussagen selbst und ihr Inhalt spielen – so scheint es – keine entscheidende Rolle. Harry-und-Meghan-Fans sucht man in den englischen Boulevardmedien vergeblich.
Quellen: "Daily Mail" / "Daily Mail" / "The Sun" / "The Times"