Die Bilder von Prinz Harry und Prinz William, die hinter dem Sarg ihrer Mutter Diana laufen, gingen um die Welt. In seiner am Dienstag erscheinenden Biographie "Spare" (in Deutsch: "Reserve") sowie einem Trailer für ein Interview mit dem Sender ITV, das am Sonntagabend ausgestrahlt wird. In dem Trailer sagt Harry, dass er Schuldgefühle gehabt habe, als er die Trauernden vor den Toren des Kensington Palace getroffen habe. "Da lagen 50.000 Blumenbuketts für unsere Mutter und da waren wir, die lächelnd die Hände der Trauernden geschüttelt haben", so der Prinz.
Er habe sich die Videos davon im Nachhinein nochmal angesehen und sich gefragt, wieso die Hände der Trauernden so feucht gewesen seien, als sie diese geschüttelt haben. "Aber das kam von all den Tränen, die sie sich aus dem Gesicht gewischt haben." Als sie durch die Trauermenge in London gingen, hätten er und William keinerlei Emotionen zeigen können."Jeder dachte und fühlte sich so, als würde er unsere Mutter kennen. Und dann kommen die beiden Menschen, die ihr am Nächsten standen und von ihr geliebt wurden und können in diesem Moment keinerlei Emotionen zeigen", betont der 38-Jährige.
Prinz Harry konnte erst bei der Beerdigung weinen
Auch in seiner Biographie "Spare", die am Dienstag erscheint, berichtet Prinz Harry über Dianas Tod. Das Buch war in der vergangenen Woche nach einem Irrtum bereits in Spanien auf den Markt gekommen, mehrere britische Medien haben Exemplare ergattert und berichten seitdem in Auszügen aus dem Werk. Demnach habe sein Vater Charles ihn am Morgen geweckt und erzählt, dass Diana einen Unfall gehabt habe und nicht überlebt habe. Charles habe auf seinem Bett gesessen, seinem Sohn aber keine Umarmung gegeben.
Harry habe nach eigenem Bekunden lange nicht geglaubt, dass seine Mutter wirklich gestorben sei, sondern den Tod nur vorgetäuscht habe, um der Presse zu entfliehen. Erst als ihm Dianas Schwester Sarah eine Locke Dianas in einer kleinen blauen Schachtel aus Paris mitgebracht habe, habe er gewusst, dass seine Mutter wirklich gestorben ist.
Auch die Trauerfeier und die Diskussionen darum behandelt Harry in dem Buch. Demnach habe sich Dianas Bruder Charles Spencer dafür stark gemacht, dass weder William noch Harry hinter dem Sarg laufen sollten. Als man sich darauf geeinigt habe, dass nur der damals 15-jährige William mitlaufen soll, habe der Buckingham Palast interveniert und mitgeteilt, dass beide Söhne am Trauerzug teilnehmen sollen. Harry habe nach eigenem Bekunden aus Bruderliebe auch William begleiten wollen.Generell, so bekundet der Prinz, habe er nach dem Tod seiner Mutter lange nichts gespürt. Erst als der Sarg in Althorp in die Erde gelassen wurde, habe er zum ersten Mal weinen können.