Eines der großen Themen, die Prinz Harrys Leben prägen ist mentale Gesundheit. In den vergangenen Jahren hat der Ex-Royal in diversen Interviews und Publikationen über seine eigene Traumabewältigung gesprochen. Am Wochenende traf sich Harry virtuell mit dem Trauma-Experten Dr. Gabor Maté und erzählte in einem 90-minütigen Livestream von seinem Kampf gegen psychische Probleme.
Prinz Harry nimmt Psychedelika
Im Umgang damit hätten neben seiner Frau auch Psychedelika eine wichtige Rolle gespielt, verriet er. Sie hätten ihm "ein Gefühl von Entspannung, Erleichterung, Komfort" sowie "eine Leichtigkeit" gegeben. "Ich fing an, es als Freizeitbeschäftigung zu machen und merkte dann, wie gut es mir tat", erklärte Prinz Harry und ging noch einen Schritt weiter: "Ich würde sagen, sie sind einer der grundlegenden Teile meines Lebens, der mich verändert hat und mir geholfen haben, mit den Traumata und den Schmerzen der Vergangenheit umzugehen. Sie bringen so viel von dem zum Vorschein, was wir unterdrückt haben", so Harry.
Harrys Geständnis kommt nicht bei allen gut an. Fiona Spargo-Mabbs, die im Namen ihres an einer Überdosis verstorbenen Sohnes Drogen-Aufklärungsarbeit leistet, sagte der "Daily Mail", Harrys Aussagen könnten negative Folgen für junge Menschen haben. "Wir arbeiten mit Jugendlichen unter 18 Jahren, und unsere Sorge ist, dass dies eine Botschaft vermitteln könnte, die junge Menschen glauben lässt, dass Drogen ihnen bei wirklich schwierigen Problemen helfen", sagte sie. "Leider bekommen die jungen Menschen von irgendwoher die Botschaft, dass Drogen ihnen bei ihren Problemen helfen, und alles, was dies noch verstärkt, ist für uns ein Grund zur Sorge", erklärte sie.
Debatte in der Medizin
Dabei sind Psychedelika zur Behandlung von psychischen Problemen keineswegs ein neues Phänomen. In der Medizin hält sich seit einigen Jahren eine rege Debatte diesbezüglich. Anne Philippis Startup "The New Health Club" hat sich beispielsweise zum Ziel gemacht, die Nutzung von Psychedelika in der Behandlung zu normalisieren. (Im stern hat sie erklärt, warum. Mehr dazu lesen Sie hier.) Sowohl das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit forscht in diesem Feld und auch die Charité in Berlin.
Es gibt aber auch Gegenstimmen. Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer sieht den medizinischen Umgang mit Psychedelika kritisch. "Bei einer Therapie geht es um Lernen, nicht um eine spirituelle Erfahrung", sagte er dem stern in der Vergangenheit. "Es geht darum, in kleinen Schritten neue Einsichten und Verhaltensweisen zu erarbeiten, das hat viel mit Disziplin zu tun. Unter Halluzinogenen hingegen werden rauschhafte Erfahrungen freigesetzt, von denen sich Menschen alles Mögliche erwarten. In der Geschichte der Psychotherapie hat sich das bisher immer als Illusion erwiesen."
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In seinem virtuellen Interview erklärte Prinz Harry, dass ein Streit mit Ehefrau Meghan der Auslöser gewesen sei, warum er mit einer Therapie anfing. Er habe Angst gehabt, sie zu verlieren, würde er sich keine Hilfe holen. Meghan habe ihn gerettet, offenbarte der Prinz.
Quellen: Interview Dr. Gabor Maté via "Page Six" / "Daily Mail" / stern / Zentralinstitut für Seelische Gesundheit
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