Prinz Harry war erst zwölf Jahre alt, als seine Mutter Prinzessin Diana 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kann. In einem berührenden Gespräch mit einer verwitweten Mutter hat er sich nun über seine Erfahrung mit Trauer ausgetauscht. Ein Video der Wohltätigkeitsorganisation "Scotty's Little Soldiers" zeigt die Begegnung des Royals mit der Gründerin der Charity, Nikki Scott.
Scott möchte mit ihrer Organisation Familien helfen, die Angehörige bei Militär-Einsätzen verloren haben. Die Britin musste selbst 2009 den Tod ihres Partners verkraften, der bei einem Einsatz in Afghanistan ums Leben kam. Ihre beiden Kinder waren damals erst fünf Jahre und sechs Monate alt. "Wie hast du es ihnen gesagt?", möchte Harry von ihr wissen. "Wie sagt man das einem Fünfjährigen?", antwortet Scott mit stockender Stimme und fügt hinzu: "Seine Welt ist zerbrochen."
Prinz Harry weiß: "Du kannst Trauer nicht unterdrücken"
Harry teilt dann seine eigenen Erfahrungen mit ihr. Er habe nach dem Tod seiner Mutter erst gedacht, er müsste so lange wie möglich traurig sein, um ihr zu beweisen, wie sehr er sie vermisst. Das sei gerade als Kind leicht zu glauben. "Aber dann realisiert man irgendwann, dass sie wollen würden, dass man glücklich ist." Und es sei wichtig, über die Trauer zu sprechen, auch wenn das schwer sein kann. "Das ist das Schwierigste, vor allem für Kinder, denn man denkt: Ich möchte nicht darüber sprechen, weil es mich traurig macht." Aber wenn man einmal realisiert habe, dass man das Leben der Verstorbenen würdigt, wenn man darüber spricht, würden die Dinge tatsächlich leichter werden.
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"Wenn man alles zu lange unterdrückt - und du kannst es nicht für immer unterdrücken, das ist nicht haltbar, - dann wird es dich innerlich zerfressen", so der 39-Jährige. Harry engagiert sich schon länger für die Charity, spielte laut BBC etwa den Weihnachtsmann bei einer Adventsfeier. Da er selbst in Afghanistan diente, setzt er sich immer wieder für die Belange von Soldatinnen und Soldaten ein. So rücken etwa die von ihm gegründeten Invictus Games die sportlichen Leistungen von verletzten Militär-Mitgliedern in den Mittelpunkt. Er sei tief beeindruckt von dem, was Nikki Scott leiste, sagt Prinz Harry am Ende des emotionalen Gesprächs und lässt sich von ihr umarmen.