Dianas Werdegang von ihrer Verlobung als schüchterne 19-Jährige mit Prinz Charles über ihre Rollen als hingebungsvolle Mutter, engagierte Unterstützerin humanitärer Projekte oder Society- und Stilikone bis zu ihrem Tod mit nur 36 Jahren fasziniert bis heute viele Menschen rund um den Globus.
Jung, hübsch und lustig, wirkte Diana erfrischend unkonventionell, als sie 1981 mit gerade mal 20 Jahren den britischen Thronfolger heiratete. Das bittere Scheitern ihrer Ehe, das begleitet war von immer neuen Veröffentlichungen pikanter Details und schlüpfriger Geschichten in der Boulevardpresse, stürzte die britische Monarchie in eine tiefe Krise und sie selbst in selbstverletzendes Verhalten.
In einem aufsehenerregenden Interview sprach Diana 1995 offen über die Affäre ihres Ehemanns mit Camilla Parker Bowles und ihre eigene Untreue. Das Bild der Monarchie in der Bevölkerung bekam dadurch einen tiefen Knacks, und Teile der britischen Gesellschaft zogen Charles' Eignung als künftiger König in Frage.
Seither hat sich Dianas Bild in der Öffentlichkeit vor allem durch den Einsatz ihrer Söhne gewandelt, die erbittert für ihr Andenken kämpfen und immer wieder auf ihre Mutter als vermeintliches Medien-Opfer hinweisen. "Sie ist jetzt so etwas wie eine Heilige, weil ihre Söhne immer wieder darüber gesprochen haben, wie sie von den Medien in den Tod gejagt wurde", bilanziert der Royal-Spezialist und Autor Ed Owens.
Die am 1. Juli 1961 geborene Diana stammte aus der Adelsfamilie Spencer; ihr Vater arbeitete einst für König George VI. und später für Elizabeth II. Mit 16 Jahren ging Diana ohne Abschluss von der Schule ab, besuchte kurzzeitig ein Schweizer Pensionat und wurde schließlich Kindergärtnerin in London.
Prinz Charles war schon 32 und stand unter wachsendem Druck, endlich eine Braut zu finden, als er der rund zwölf Jahre Jüngeren einen Antrag machte. Diana sagte später, dass sich beide nur 13 Mal trafen, bevor sie 1981 heirateten. Im folgenden Jahr kam Prinz William auf die Welt, zwei Jahre später Prinz Harry. Der frühere Königshaus-Reporter und Autor Robert Hardman beschreibt Diana als "absolut hingebungsvolle Mutter", die ihren Söhnen viel Aufmerksamkeit, Unterstützung und Ermutigung gegeben habe.
So wurde Prinzessin Diana die "Königin der Herzen"
Diana nutzte ihre Rolle als Frau des Thronfolgers, um sich für Benachteiligte einzusetzen, sie gab vor laufenden Kameras Aids- und Leprakranken die Hand und setzte sich beispielsweise gegen Landminen ein. Sie selbst litt unter Bulimie und dem Gefühl, dass ihr Mann sie nicht liebte und sie dem Rest der königlichen Familie egal war.
Gerüchte um eine Ehekrise kamen 1992 nach einem Enthüllungsbuch des Biografen Andrew Morton auf. Das Jahr endete mit der Trennung des Paares, anschließend wurde öffentlich viel schmutzige Wäsche gewaschen und sowohl Charles als auch Diana gestanden ein, dass sie untreu gewesen waren. Am 28. August 1996 wurde das Paar schließlich geschieden, Diana verlor ihren Titel als "Königliche Hoheit", das Märchen war vorbei.
1997 genoss Diana eine sommerliche Romanze mit Dodi Fayed, dem Sohn eines ägyptischen Unternehmers. Am 31. August 1997 starben beide bei einem Unfall in Paris, als ihr betrunkener Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit vor Paparazzi floh.
Die öffentliche Anteilnahme nach Dianas Tod war immens. Vor ihrem Wohnsitz im Kensington-Palast türmten sich die Blumen meterhoch, und für die Trauerfeier säumten mehr als eine Million Menschen die Straßen von London. Viel Unmut erregte es damals, dass die Queen Tage brauchte, bevor sie von ihrem schottischen Sommersitz in die britische Hauptstadt zurückkehrte und sich öffentlich zu Dianas Tod äußerte.
Ein Vierteljahrhundert später scheint sich die Unterstützung der Briten für ihr Königshaus erholt zu haben. Prinz Charles' Ansehen ist längst wiederhergestellt, seine heutige Ehefrau Camilla ist allgemein akzeptiert und wird bei Charles' Thronbesteigung zur Königsgemahlin aufsteigen. Ob sie jemals die Popularität der "Königin der Herzen" Diana erlangen wird, ist dagegen offen.