Seit Montag muss sich Jeffrey Epsteins Freundin Ghislaine Maxwell vor einem New Yorker Gericht verteidigen. Ihr wird vorgeworfen, dem verstorbenen Sex-Straftäter junge Mädchen ausgeliefert zu haben.
Die Anschuldigungen gegen die Britin wiegen schwer – und werden mit großer Wahrscheinlichkeit auch in Großbritannien mit Spannung verfolgt.
Ghislaine Maxwell: Prinz Andrews Name fällt
Denn auch die Royal Family spielt eine Rolle, genauer: Prinz Andrew. Auch er war mit Epstein und Maxwell befreundet. Eines von Epsteins Opfern, Virginia Roberts Giuffre, wirft dem Royal vor, sie missbraucht zu haben. Am zweiten Tag der Verhandlungen fiel zum ersten Mal Andrews Name. Der Pilot Larry Visoski war als erster Zeuge geladen und seine Aussagen hatten es bereits in sich. Denn er erwähnte gleich vier berühmte Männer: Neben Prinz Andrew auch Bill Clinton, Donald Trump und Kevin Spacey.
Er erzählte, dass er an Bord von Epsteins Privatjet, dem "Lolita Express", nie sexuelle Aktivitäten mitbekommen habe. Die Cockpittür sei immer geschlossen gewesen. Doch sowohl Andrew als auch Clinton, Trump und Spacey seien mit der Maschine mitgeflogen.
Eine schrecklich harte Familie

Andrew, Trump, Clinton und Spacey
"Epstein war die große Nummer eins", sagte er über den verstorbenen Unternehmer. Maxwell bezeichnete Visoski als die klare Nummer zwei. Obwohl er bestätigte, dass Andrew an Bord gewesen sei, konnte der Pilot sich nicht erinnern, wann der Royal mit Epstein geflogen sei. Über Donald Trump sagte er, dass er "ein paar Mal" zu Gast war. Er erinnerte sich auch, dass er sich extra Mühe geben sollte, um das Flugzeug schön aussehen zu lassen, wann immer Clinton an Bord war.
Obwohl Visoski als Zeuge der Staatsanwaltschaft aussagte, entlastete seine Erzählung eher Maxwell. Denn er erinnerte sich nicht daran, minderjährige Mädchen an Bord gesehen zu haben. Pikant: Jedem der vier berühmten Männer, die mit dem "Lolita Express" mitgeflogen sind, wird oder wurde in der Vergangenheit sexuelle Belästigung oder sogar Missbrauch vorgeworfen.
Quelle: BBC