Verurteilte Britin Geschworener aus dem Prozess von Ghislaine Maxwell: "Sie ist genauso schuldig wie Epstein"

Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell
Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell standen sich sehr nahe
© SDNY / Picture Alliance
Nachdem die Jury Ghislaine Maxwell in fünf von sechs Anklagepunkten schuldig gesprochen hat, äußerte sich jetzt zum ersten Mal einer der Geschworenen. Er erklärt unter anderem, wie Maxwell menschlicher gewirkt hätte.

Er war eine der Personen, die über das Schicksal von Ghislaine Maxwell entschieden. Scotty David äußerte sich jetzt im Gespräch mit der britischen Zeitung "Daily Mail" über den Prozess gegen die Britin und Freundin von Jeffrey Epstein. 

Ghislaine Maxwell: Geschworener verrät Details

Wie er betont, habe er sie als unschuldig gesehen, bis ihre Schuld bewiesen wurde. Auch die Zeuginnen, die vor Gericht gegen sie aussagten, beobachte er mit einer Portion Skepsis, sodass Maxwell fair behandelt werden konnte. Am Ende steht für ihn fest: "Nach allem, was ich erfahren habe, ist sie genauso schuldig wie Epstein. Ich möchte sie nicht als Monster bezeichnen, aber ein Raubtier ist das richtige Wort", sagte er der "Daily Mail". 

David, dessen Nachname die Zeitung nicht veröffentlichen durfte, betonte außerdem, dass Maxwell auf ihn menschlicher gewirkt hätte, wenn sie selbst ausgesagt hätte. Das tat Maxwell aber nicht. Scotty David ist sich sicher, dass Maxwell nicht viel besser war als ihr Kumpel Jeffrey Epstein. "Sie wusste, was vor sich ging. Sie wusste, was Epstein tat, und sie ließ es geschehen. Sie trug dazu bei, dass sich diese Mädchen wohlfühlten, damit er sich an ihnen vergehen konnte", betonte der Geschworene, der verriet, dass er vorher wenig über sie gehört hatte. "Und für mich hat es nichts damit zu tun, dass sie wiederholt wegen des Geldes zurückkehrten, denn diese Mädchen waren minderjährig, und es spielt keine Rolle, was sie dazu veranlasste. Es kommt darauf an, was mit ihnen passiert ist."

Post-it-Notizen an ihre Anwälte

Der Juror saß in der dritten Reihe der Geschworenenbank und konnte das Geschehen dort gut mitverfolgen. "Ich konnte sie buchstäblich [die ganze Zeit] sehen. Es gab Zeiten, in denen es sich anfühlte, als ob sie mich direkt anstarrte und wir uns in die Augen sahen. Es fühlte sich nicht real an. Sie machte sich ständig Notizen und reichte ihren Anwälten ständig Post-it-Notizen, vor allem, wenn sie im Kreuzverhör waren.

Darüber hinaus verriet Scotty David, dass sich die Jury unsicher war, wie man Maxwell beurteilen sollte. Die Wende kam, als er selbst von seinen Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch erzählte. Ein Detail, das noch für Diskussionen sorgen könnte. Denn dass er als Teil der Jury mit Missbrauch in Berührung gekommen ist, hätte ein Ausschlusskriterium für die Teilnahme sein können. Ob Maxwells Anwälte die Information nutzen werden, um erfolgreich in Berufung zu gehen, wird sich zeigen. 

"Es befriedigt mich zu wissen, dass wir unsere Sorgfaltspflicht erfüllt haben und dass wir diesen Opfern, diesen Mädchen, die jetzt Frauen sind, Gerechtigkeit gebracht haben", sagte der Geschworene. 

Quelle: "Daily Mail"

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ls

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