Es ist nicht mal ein Jahr her, da starb der Ehemann von Queen Elizabeth II. im Alter von 99 Jahren. Die britische Tageszeitung "The Guardian" stellt nun die Forderung, dass das Testament des verstorbenen Prinzen für die Öffentlichkeit einzusehen sein soll. Es droht ein Rechtsstreit.
Natürlich gab es schon direkt nach Prinz Philips Ableben öffentliche Spekulationen über den royalen Nachlass. "The Mirror" schätzt das hinterlassene Vermögen auf rund 35 Millionen Euro ein. Wie dieses genau verteilt werden soll oder ob, das ist bis heute nicht bekannt, würde aber aus dem Testament des Verstorbenen hervorgehen. Auf diese Informationsquelle hat die Queen jedoch jetzt einen Deckel draufgesetzt. Die königliche Familie hat nämlich die Möglichkeit, vor einem Gericht die Geheimhaltung des letzten Willens eines Royals zu beantragen. Und genau das tat die britische Königsfamilie schon im letzten September.
Prinz Philips Testament bleibt 90 Jahre geheim
Aufgrund dieses gerichtlichen Antrags wurde entschieden, dass das Testament 90 Jahre lang unter Verschluss bleiben wird und die Verhandlungen um das Erbe somit nicht öffentlich werden. Lediglich Historikern ist nach 90 Jahren die Einsicht des Schriftstücks gestattet, berichtet "The Guardian". Das missfällt der britischen Tageszeitung aber gewaltig, sie möchte nun dagegen vorgehen, dass alle testamentarischen Informationen Prinz Philips geheim bleiben. Dies würde bedeuten, dass der Queen eine Klage droht, weil die Zeitung in der Geheimhaltung einen "schweren Eingriff in das Prinzip der offenen Justiz" sieht.
In den letzten hundert Jahren haben bereits 30 weitere Royals von dem Antrag auf Geheimhaltung des Testaments Gebrauch gemacht. Dies ist jedoch nur Mitgliedern des britischen Königshauses gestattet, nicht aber britischen Otto-Normal-Bürgern.
In der Berichterstattung äußert sich auch eine Berufungsrichterin, Lady Justice Eleanor King, die bestätigt, dass ein Antrag auf Berufung erfolgversprechend sein könnte: "Es könnte eine gute Chance geben, dass der Antrag des Beschwerdeführers erfolgreich sein wird."
Quelle: The Guardian