Sammlerleidenschaft 53.000 Euro für Hepburn-Marke

Einmal Audrey Hepburn in die rehbraunen Augen schauen zu dürfen, das wünschen sich viele. Ein Briefmarkensammler hat für diese Ehre nun ein kleines Vermögen auf den Tisch gelegt. Für 53.000 ersteigerte der anonyme Fan eine seltene Audrey-Hepburn-Marke.

Für 53.000 Euro ist am Freitag in Düsseldorf eine der seltensten deutschen Nachkriegsbriefmarken versteigert worden. Wie das Briefmarken-Auktionshaus Felzmann in Düsseldorf mitteilte, ging die Marke mit einem Bild der Schauspielerin Audrey Hepburn an einen Telefon-Bieter aus Deutschland, der ungenannt bleiben wollte. Im vergangenen Jahr hatte ein Exemplar der gleichen Marke zum Rekordpreis von 135.000 Euro den Besitzer gewechselt.

Die Deutsche Post hatte nach eigener Darstellung geplant, die Marken mit der berühmten Schauspielerin am 11. Oktober 2001 auszugeben. Doch im letzten Moment hätten Hepburns Erben die Genehmigung verweigert. Die Post veranlasste daraufhin, dass die bis dahin gedruckten Marken vernichtet wurden. Offenbar gelang das nicht vollständig. 2004 fand ein Sammler überraschend als erster ein Exemplar, das in Umlauf gekommen war. Dieser Fund mit Poststempel vom 14.Oktober 2003, wurde heute versteigert. Die beiden später gefundenen Marken wechselten bereits im vergangenen Jahr den Besitzer.

Existenz der Marke ist ein Zufall

"Der Preis von 53.000 Euro ist für mich eine Sensation", sagte der kaufmännische Leiter von Felzmann, Axel Dörrenbach. Die Marke sei an der Seite leicht verknickt gewesen. Außerdem hing nicht mehr der Rand des Briefmarkenbogens an der Marke, wie bei dem Exemplar, das im vergangenen Jahr versteigert worden war. Eigentlich hätte es die Marke, die Audrey Hepburn in dem berühmten Film "Frühstück bei Tiffany" zeigt, nie geben dürfen. Auf rätselhafte Weise gelangten jedoch mindestens drei Exemplare in Umlauf.

Seltene Audrey Hepburn

Neben der Rekordsumme von 135.000 wurde für die andere Marke 58.000 Euro gezahlt. Die Audrey-Hepburn-Briefmarke ist seltener als die legendäre Blaue Mauritius, von der laut Fachkatalog Michel zwölf Exemplare existieren. Trotzdem erreichte die Hepburn-Marke bislang keinen Millionenwert, weil sie vergleichsweise neu ist. "Beim Preis einer Briefmarke spielen viele nicht harte Fakten eine Rolle", sagte Oskar Klan, stellvertretenden Chefredakteur des Michel-Katalogs. "Im Fall der blauen Mauritius hängt an jeder Marke eine eigene Geschichte." Allerdings seien die im vergangenen Jahr erzielten 135.000 Euro der höchste Preis, den eine Marke aus der Bundesrepublik je erzielt habe. Nach Angaben des Auktionshauses handelte es sich sogar um den höchsten Preis für eine Nachkriegsmarke weltweit.

AP
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