Social-Media-Plattformen und darunter vor allem Instagram, sind dieser Tage merkwürdige Orte. Bilder vom Krieg in der Ukraine wechseln sich ab mit Rabattcodes, Spendenaufrufe mit Schnappschüssen des morgendlichen Latte Macchiatos. In den vergangenen Tagen prasselte auf die "Business as usual"-Influencer:innen viel Kritik ein. Lobende Worte erhielten jene, die fürs Erste auf Kooperationen verzichteten.
Ukraine-Krieg: US-Influencerin wird für Umgang kritisiert
Auch US-Influencerin und Label-Gründerin Danielle Bernstein (2,8 Millionen Follower) wird für ihren Umgang mit dem Krieg hart angegangen. Sie postete ein Foto von sich im Bikini, schrieb dazu zuerst, "Du kannst über Mode posten und gleichzeitig über Weltprobleme", bevor sie die Bildunterschrift wieder änderte. Jetzt steht dort, dass sie Erlöse aus den Kollektionen ihrer Modemarke We Wore What spenden wolle. Die Änderung griff der Mode-Account "diet_prada" auf.
Eine Aktion, die nicht von allen gut angenommen wird. Denn Bernstein könnte auch zu Spenden aufrufen – oder welche sammeln – ohne ihre Klamotten zu verkaufen. Heidi Kaluza, Fair-Fashion-Expertin, kritisierte den Schritt ebenfalls auf Instagram. Sie erklärte die "Win-Win-Situation" der mit Spenden verknüpften Mode-Launches und erläuterte, die Ukraine brauche jetzt sofort Hilfe, nicht verbunden mit einem Kauf.
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Spenden mit Klamotten-Kauf
"Erwecke bei deinem großen Publikum nicht den Eindruck, dass dies der beste Weg ist, um zu helfen, damit du es in die von dir geplante PR-Veröffentlichung einfließen lassen kannst", schrieb sie. "Warum müssen wir auf diese Weise zum Spenden animiert werden? 90 Dollar sind eine ganze Menge mehr als 5-10 Prozent von 90 Dollar. Irre, dass die Menschen das nicht sehen", ärgerte sie sich.
Bernstein hat die Kommentare unter ihren Bikini-Bildern deaktiviert, in ihrer Instagram-Story hält sie ihre Fans auf dem Laufenden über eingehende Spenden.
Quellen: Instagram diet_prada / Instagram the_rogue_essentials