Leben mit Muskeldystrophie Ihr Leben ist Mode, Mode ist ihr Leben, aber ...

Madison Lawson, geschminkt und mit Sonnenbrille
Als Madison an Muskeldystrophie erkrankte und in den Rollstuhl musste, hat das an ihrer Liebe zur Mode nichts geändert
© wheelchairbarbie/Instagram
Sie ist so groß wie eine Drittklässlerin, aber 21 Jahre alt. Sie sitzt im Rollstuhl, hat sehr kleine Füße, aber liebt hohe Schuhe. Madison Lawson ist Modefreak, liebt Fashion Weeks, aber kaufen kann sie kaum etwas von dem, was sie will.

Auch wenn Madison Lawson nun schon seit ihrem neunten Lebensjahr im Rollstuhl sitzt, hat das nichts an ihrer großen Liebe zur Mode geändert. Die 21-Jährige leidet an zwei verschiedenen Formen der sogenannten Muskeldystrophie, die einerseits zu Muskelschwäche und -schwund führen, andererseits auch der Grund sind, warum die "Primadonna auf Rädern" über einen Schlauch durch die Nase mit Sauerstoff versorgt werden muss.

Madisons Körperbau verändert sich, ihr Rückgrat ist verkrümmt, ihre Hüfte neigt sich stark zu einer Seite, ein Fuß ist verdreht. Außerdem hat die junge Frau etwa die Größe und Figur einer Drittklässlerin, wie sie in der "Teen Vogue" schreibt. "Wenn du 21 bist und immer noch in der Kinderabteilung einkaufen musst, wird es manchmal schwierig, sich wie eine Erwachsene zu fühlen."

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Bestimmte Materialien wie Jeans und Leder sind schwierig für Madison, weil sie ihren Hüftschwung selten mitmachen. Richtig schlimm wird's für die Fashionista beim Thema Schuhe: "Fast nie finde ich Schuhe in einer Kindergröße, die altersgerecht sind und meinem Stil entsprechen", bedauert sie. "Wenn sie nicht blinken oder Dora the Explorer [eine Zeichentrick-Heldin, Anm. d. Red.] drauf ist, ist ein guter Tag."

Der Rollstuhl ist nicht das Problem

Auf Madisons Instagram-Kanal wheelchairbarbie stellt die Amerikanerin unter Beweis, dass sie es trotz des nicht vorhandenen Angebots für ihre Maße schafft, wie eine Erwachsene auszusehen, die genau weiß, welche Klamotte zu ihr passt. Fast 7000 Fans folgen dort der Frau, die sich selbst augenzwinkernd als verwöhnte Nervensäge bezeichnet. Ihre Annerkennung als Mode- und Make-up-Expertin gibt ihr das Gefühl, nicht wegen des Rollstuhls angeguckt zu werden.

Auf Augenhöhe

Worüber sich Madison besonders freut, sind Veränderungen in der Modewelt, die von der Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen zeugen. In Kampagnen von Tommy Hilfiger oder Nike etwa, die Models mit künstlichen Gliedmaßen oder im Rollstuhl zeigen und zum Beispiel Teilnehmer bei den Paralympics featuren. Das ist immerhin ein Anfang zur Integration, zur Begegnung auf Augenhöhe. 

Was noch fehlt, ist eine Modeindustrie, die nicht nur nach Norm produziert. Die Kleidung entweder flexibel gestaltet oder Sondergrößen produziert. "Rollstuhlbarbies" wollen so gesehen werden wie alle anderen "Barbies" – und wenn sie Mode lieben, noch ein wenig doller.

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