New York Fashion Week Liebe statt Narben: Säureopfer begeistert auf dem Laufsteg

Reshma Bano Qureshi hat in New York die Show eröffnet und als Erste den Laufsteg von FTL Moda in Manhattan betreten. Die junge Frau war vor zwei Jahren einem Säureangriff ihres Schwagers zum Opfer gefallen. 

Es war das erste Mal, dass Reshma Bano Qureshi außerhalb ihres eigenen Landes war – und dann gleich so ein Auftritt! Die 19-jährige Inderin war vor zwei Jahren von ihrem Schwager und seinen Freunden grausam mit Säure überschüttet und dadurch im Gesicht schwer verletzt worden. Seit etwa einem Jahr setzt sie sich aktiv für Opfer ein, die einen Säureangriff überlebt haben. Sie nutzt ihr entstelltes Gesicht, um über diese Art der Misshandlung aufzuklären: Über 80 Prozent der Opfer sind weiblich, in der muslimischen Bevölkerung Indiens und Bangladeschs kommen diese Übergriffe am häufigsten vor. Als Grund für die Verletzung reicht den Tätern etwa Streit oder sexuelle Zurückweisung aus – eine brutale Rache für verletzte Eitelkeit.

Bereits vor etwas mehr als einem Jahr hat Reshma ein vermeintliches Video-Tutorial bei Youtube hochgeladen, in dem sie zeigt, wie man sich perfekt die Lippen schminkt. Ihr Anliegen war dabei jedoch nicht, jungen Mädchen den richtigen Umgang mit Make-up beizubringen, sondern auf ihre Kampagne aufmerksam zu machen: Make Love Not Scars – Liebe statt Narben. Fast zwei Millionen Menschen haben es gesehen und sie für ihren Mut bewundert. Säureopfer leiden ihr Leben lang unter den Narben, die zurückbleiben, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. 

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Um einen Auftritt bei der Fashion Week war Reshma von FTL Moda gebeten worden, einem Unternehmen der Modeindustrie, das in diesem Jahr die Modenschau in New York veranstaltet. Als die junge Frau von der Einladung erfahren hat, konnte sie es kaum glauben – und brach erst einmal in Tränen aus. Auf ihrer Facebook-Seite hat sie das Video davon geteilt. 

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Reshma setzt sich gegen den freien Verkauf von Säure ein. Die Täter werden für die Angriffe selten zur Verantwortung gezogen, oft werden sie von ihren Familien gedeckt, sodass es kaum zu Anzeigen kommt. Nur Öffentlichkeit kann helfen, mehr Druck auszuüben, damit diese Verstümmelung konsequent geahndet wird.  

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