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5 Fragen an junge Feministen Kira Kurz: "Wichtige Themen sind in Pornos viel zu wenig präsent"

Kira Kurz von feuer.zeug
Kira Kurz hat gemeinsam mit einem Freund das feministische Porno-Start-Up feuer.zeug gegründet
© Privat
Am 19. Januar vor 100 Jahren durften Frauen in Deutschland zum ersten Mal wählen. Wir nutzen diesen Anlass, um mit jungen Feministen und Feministinnen zu sprechen und sie zu fragen: Warum brauchen wir immer noch Feminismus? Wo hakt es noch? Und wo läuft es gut? Heute antwortet Kira Kurz, Gründerin des feministischen Porno-Start-Ups feuer.zeug.

Pornos und Feminismus – passt das zusammen? Unbedingt, meint die Freiburger Studentin Kira Kurz. Zusammen mit einem Kommilitonen hat sie deswegen feuer.zeug gegründet – ein Start-Up, mit dem sie feministische Pornos produzieren möchte. Der erste Film hat gerade Premiere gefeiert, weitere sollen folgen. Aber nicht nur in Sachen Pornos hat Kira klare Vorstellungen davon, was sich noch ändern muss.

1. 100 Jahre Frauenwahlrecht: Warum braucht es immer noch Feministen?

Weil auch heute nur knapp 30 Prozent der Vertreterinnen und Vertreter im Bundestag Frauen sind. Weil Männer oftmals nicht ernst genommen werden, wenn sie sich entscheiden, in Elternzeit zu gehen. Weil weibliche Körper deutlich stärker sexualisiert werden als männliche. Weil man Jungen beibringt, weinen sei "unmännlich". Weil es Paragraph 219a noch gibt … Einfach, weil auch heute nicht alle Geschlechter gleichberechtigt sind.

2. Wofür brennst du besonders – und warum?

Ich beschäftige mich viel mit dem Themenbereich sexuelle und körperliche Selbstbestimmung und damit, wie verschiedene Sexualitäten dargestellt werden – beispielsweise im Porno. Mit dem Projekt "feuer.zeug" setze ich mich für eine gleichberechtigte Darstellung von verschiedenen Sexualitäten ein. Das ist deshalb wichtig, weil Themen wie Konsens, Safer Sex aber auch das Kennen und Artikulieren-Können der eigenen Grenzen noch viel zu wenig präsent sind.

3. Was läuft gut? Was braucht noch Veränderung?

Ich finde es sehr gut, dass die Bewegung des sexpositiven Feminismus immer lauter und größer wird und oftmals queerfeministisch ausgerichtet ist. Eine tolle Initiative ist die Petition zur Änderung des Wortes Schamlippen in Vulvalippen. Was ganz klar auch noch Veränderung braucht, ist die Politik. Männer stellen immer noch einen Großteil der Politikerinnen und Politiker und das sollte sich definitv ändern.

4. Welchen Satz kannst du nicht mehr hören? 

Den Klassiker: "Es ist doch schon alles gut heute". Aber auch "The Future is Female". Ich möchte jedoch eine Gesellschaft, in der alle Geschlechter gleichberechtigt sind.

5. Wer sind deine Vorbilder? 

Vorbilder finde ich in meinem privaten Umfeld, weswegen ich keine Namen nennen möchte. 

Abbildung von den Füßen eines Pärchen, umgeben von Unterwäsche

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