In Köln übernahm das Dreigestirn aus Prinz, Bauer und Jungfrau bis Aschermittwoch symbolisch das Regiment über die Domstadt. Mit "Kölle Alaaf" feierten tausende Jecken unter anderem am Alter Markt bei Sonnenschein und Livemusik den Start des Straßenkarnevals. Gefeiert wird in Köln unter dem Motto "FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe".
In der Domstadt verliefen die Feiern nach Polizeiangaben friedlich. Es habe bislang "keine herausragenden Einsätze" gegeben, sagte ein Polizeisprecher am frühen Nachmittag.
Wegen der Sicherheitslage ist die Polizei über Karneval mit einer Vielzahl von Beamten im Einsatz. In Köln hatte die Polizei ankündigt, dass mehr als 1400 Beamte an den Hotspots im Zülpicher Viertel, auf den Ringen und in der Altstadt für "größtmögliche Sicherheit" sorgen. Angesichts der zurückliegenden Anschläge bewertete die Polizei die Lage als "angespannter als in den Jahren zuvor".
In Düsseldorf und andernorts kam es um 11.11 Uhr zum traditionellen Sturm der "Möhnen" auf die Ratshäuser. Ein Brauch ist es, dass Frauen die Krawatten von Männern abschneiden. Am Marktplatz vor dem Rathaus der Landeshauptstadt feierten und schunkelten zahlreiche Menschen bei gelassener Stimmung zu bekannten Karnevalshits. Gefeiert wird anlässlich des 200. Geburtstags des Düsseldorfer Karnevals unter dem Motto "200 Johr - Hütt on wie et wor".
Die Feiern in der Landeshauptstadt blieben ohne Zwischenfälle. Bislang sei alles "friedlich" und "ganz ruhig" verlaufen, sagte eine Polizeisprecherin am frühen Nachmittag. In Düsseldorf sollte neben einem Glasverbot in der Altstadt auch eine Waffenverbotszone sowie Videoüberwachung für Schutz sorgen.
In Mainz feierten nach Polizeiangaben bis zu 11.000 Menschen bei strahlendem Sonnenschein auf dem Schillerplatz in der Innenstadt rund um den Fastnachtsbrunnen. Die Feiern seien friedlich verlaufen, es habe bis zum Mittag keine Einsätze gegeben, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Auch auf dem Mainzer Markt gab es ein Bühnenprogramm mit Livemusik, auf den Plätzen und Straßen dazwischen gilt ein Glasverbot. Das diesjährige Motto der Kampagne lautet "In Meenz zu feiern, des ist nett, but don't forget se Zugplakett", was sich auf die Zugplaketten bezieht, deren Verkauf den Rosenmontagszug mitfinanziert.
Mancherorts gab es wegen Drohungen im Internet Sorge vor Anschlägen. So wurde in Nürnberg bereits ein Kinderfaschingszug an Rosenmontag mit Blick auf die Sicherheitslage abgesagt. Zahlreiche beteiligte Einrichtungen hätten ihre Teilnahme wegen ihres "beeinträchtigten Sicherheitsgefühls" gestrichen, teilte die Stadt mit.
Islamisten hatten kurz vor Weiberfastnacht im Internet zu Angriffen während der Karnevalszeit aufgerufen. Dabei wurden auch Köln und Nürnberg als mögliche Ziele genannt. Es handelte sich aber "nicht um konkrete Anschlagspläne", wie die Polizei in Nürnberg mitteilte. Demnach gab es "keine Hinweise auf eine konkret stattfindende Anschlagstat".
Die Höhepunkte des närrischen Treibens am Rhein sind die Rosenmontagszüge, zu denen allein in Köln, Mainz und Düsseldorf wieder hunderttausende Besucher erwartet werden. Am Aschermittwoch ist alles vorbei: Dann müssen Karnevalisten bis zum 11. November warten, wenn die nächste Session beginnt.