Bin Ladens Tötung Obama konnte Todesschüsse nicht live verfolgen

Die Todeschüsse auf Osama bin Laden waren nicht live im Weißen Haus zu sehen. Dem CIA-Chef Leon Panetta zufolge war die Übertragung während der entscheidenden Minuten unterbrochen.

US-Präsident Barack Obama hat die tödlichen Schüsse auf Al-Kaida-Chef Osama bin Laden nach Angaben von CIA-Direktor Leon Panetta nicht live verfolgt. Während der entscheidenden 20 bis 25 Minuten sei die Übertragung von Informationen ins Lagezentrum des Weißen Hauses unterbrochen gewesen, sagte Panetta am Dienstagabend (Ortszeit) dem TV-Sender PBS. Den Beginn der Kommandoaktion habe Obama in Echtzeit verfolgen können. Als die Spezialkräfte aber in das Anwesen eingedrungen seien, "wussten wir nicht wirklich, was passiert", sagte Panetta. "Es gab einige sehr angespannte Momente, als wir auf Informationen gewartet haben."

Panetta verteidigte die tödlichen Schüsse auf Bin Laden, obwohl dieser nach Angaben des Weißen Hauses nicht bewaffnet war. Als die Elitesoldaten der Navy Seals das Gebäude stürmten, seien sie in ein Feuergefecht verwickelt worden. Im Zimmer, in dem sich Bin Laden aufgehalten habe, sei es dann zu "bedrohlichen Bewegungen" gekommen, die eine "klare Gefahr" für die Soldaten dargestellt hätten. "Und das ist der Grund, warum sie geschossen haben", sagte Panetta.

Der CIA-Chef sagte, dass Bin Laden gefangengenommen worden wäre, wenn er sich mit erhobenen Händen ergeben hätte. "Das sehen die Einsatzregeln vor", sagte Panetta. Der TV-Sender CNN zitierte einen hochrangigen Regierungsvertreter, wonach der El-Kaida-Anführer sich den Navy Seals nicht ergeben habe.

AFP
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