Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht wegen der Proteste gegen einen islamfeindlichen US-Film derzeit keine erhöhte Gefahr von Anschlägen auch in Deutschland. Momentan gebe es "keine konkreten Hinweise auf eine gesteigerte Anschlagsgefahr", sagte Friedrich der "Leipziger Volkszeitung". Allerdings herrsche "erhöhte Wachsamkeit und gesteigerte Aufmerksamkeit bei Behörden und Bürgern".
Friedrich kündigte auch entschlossene Maßnahmen gegen Unterstützer des umstrittenen Films an: "Gruppen und Organisationen, die die Islamisten auch in Deutschland provozieren wollen, indem sie beispielsweise diesen unsäglichen Mohammed-Film verbreiten wollen, müssen wissen, dass sie grob fahrlässig Öl ins Feuer gießen. Deswegen muss man dem auch Einhalt gebieten", sagte der Minister. Derzeit macht unter anderem die rechtsextreme Partei Pro Deutschland Propaganda für den islamfeindlichen Film.
Scharfe Kritik an dem Angriff auf die deutsche Botschaft in Sudan in Zusammenhang mit Protesten gegen den Film übte der Vorsitzende des Islamrats in Deutschland, Ali Kizilkaya. "Dafür gibt es keinerlei religiöse Begründung", sagte er der Zeitung "Die Welt". Wer Kritik wegen eines Films üben wolle, der solle friedlich demonstrieren. "Gewalt ist kein Mittel des Meinungsstreits. Gewalt schadet dem Islam", hob Kizilkaya hervor. Demonstranten in der sudanesischen Hauptstadt Khartum hatten das Botschaftsgebäude am Nachmittag in Brand gesetzt.