Wie AFP-Reporter berichteten, bildeten sich bereits am Freitag vor Wahllokalen in kanadischen Großstädten lange Schlangen, mehrere Menschen berichteten von Wartezeiten von bis zu zwei Stunden. Der 60-jährige Josee Fournier sah einen möglichen Grund für die rege Beteiligung im derzeit äußerst angespannten Verhältnis zum nördlichen Nachbarn USA seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump. Die Verwerfungen seien "schwerwiegend", sagte Fournier, es handle sich aufgrund der Vorkommnisse in den USA um "besondere" Wahlen.
Jüngsten Umfragen zufolge liegt die liberale Partei von Premierminister Mark Carney und dessen Vorgänger Justin Trudeau bei 44 Prozent - vor den Konservativen von Carneys Herausforderer Pierre Poilievre (38 Prozent).
US-Präsident Trump hat den Zorn vieler Menschen in Kanada auf sich gezogen, indem er ohne Unterlass mit Zöllen droht, diese zum Teil auch schon einführte und dabei immer wieder erklärte, er wolle Kanada zum 51. Bundesstaat der USA machen. Im März hatte Premier Carney gesagt, Trump habe mit seinem Verhalten die bilateralen Beziehungen nachhaltig verändert, die USA seien "kein verlässlicher Partner mehr".