Nach massiver internationaler Kritik an Israels Vorgehen und der katastrophalen humanitären Lage in dem Palästinensergebiet erhielt die UNO am Dienstag die Genehmigung zur Einfahrt von "etwa hundert" Lastwagen mit Hilfsgütern, wie ein Sprecher des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) sagte.
Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, bestätigte am Dienstag, dass "einige Dutzend" Lastwagen den Gazastreifen erreicht hätten. Er sprach jedoch von Schwierigkeiten bei der Entgegennahme der Lieferungen: "Heute wartete eines unserer Teams mehrere Stunden auf grünes Licht aus Israel", erklärte Dujarric. "Leider waren sie nicht in der Lage, die Lieferungen in unser Lager zu bringen."
Israel hatte Anfang März eine Blockade sämtlicher humanitären Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet verhängt, woraufhin Hilfsorganisationen wiederholt vor einer Hungersnot warnten. Nachdem sein Büro am Sonntag angekündigt hatte, Hilfslieferungen wieder zuzulassen, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Montag, eine Hungersnot im Gazastreifen müsse auch "aus diplomatischen Gründen" verhindert werden.
Der Gazakrieg war durch den Großangriff der islamistischen Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 53.500 Menschen getötet.