Der SPD-Politiker Erwin Sellering bleibt Regierungschef in Mecklenburg-Vorpommern. Der Landtag in Schwerin wählte den 62-Jährigen am Dienstag erneut zum Ministerpräsidenten. Der gebürtige Westfale, der die SPD im September zu einem klaren Wahlsieg geführt hatte, erhielt 42 Ja-Stimmen. Das waren zwei Stimmen weniger als Abgeordnete des Regierungsbündnisses von SPD und CDU an der Abstimmung teilnahmen. Beide Parteien stellen zusammen 45 der 71 Parlamentarier, ein CDU-Abgeordneter fehlte. Der Gegenkandidat der NPD, Udo Pastörs, erhielt sechs Stimmen - eine mehr als die NPD Abgeordnete hat.
Sellering äußerte sich unmittelbar nach der Wiederwahl zufrieden mit seinem Ergebnis: "Das ist das Übliche bei einer geheimen Wahl, gerade wenn man so viele Stimmen drüber hat, dass der eine oder andere einem das Kreuz nicht gibt."
Sellering legte den Amtseid ab. Nach seiner Wiederwahl berief Sellering die Minister. Im neuen Kabinett stellt die SPD fünf, die CDU drei Ressortchefs. Nach ihrer deutlichen Wahlschlappe bei der Landtagswahl, bei der die SPD 35,6 und die CDU 23 Prozent erreicht hatte, musste die Union den Bildungsbereich an die SPD abtreten. Neuer Bildungsminister ist der Rostocker SPD-Abgeordnete Mathias Brodkorb. Neu ins Kabinett rückt auch der langjährige CDU-Parlamentarier Harry Glawe als Wirtschaftsminister.
Stärkung der Wirtschaftskraft
Für die SPD bleiben Heike Polzin (Finanzen), Manuela Schwesig (Arbeit/Soziales), Till Backhaus (Agrar/Umwelt) und Volker Schlotmann (Energie/Verkehr) in ihren Ämtern. Für die CDU gehören Lorenz Caffier (Inneres) und Uta-Maria Kuder (Justiz) weiter dem Kabinett an. Caffier ist zudem Vize-Regierungschef.
Zu den wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre zählt Sellering die weitere Stärkung der Wirtschaftskraft: "Es müssen weiter Arbeitsplätze entstehen, und wir müssen vorankommen bei den Löhnen. Dazu wollen wir alles tun."