Mecklenburg-Vorpommern Krebs: Ministerpräsident Erwin Sellering tritt zurück - Schwesig soll übernehmen

Erwin Sellering, Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern, tritt wegen Krebs-Erkrankung zurück
Erwin Sellering: Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern tritt von all' seinen Ämtern zurück.
© Bernd Wüstneck/dpa
Schock-Diagnose für Erwin Sellering: Der Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern ist an Krebs erkrankt. Der SPD-Politiker tritt daher von all seinen Ämtern zurück. Nachfolgerin wird wohl Familienministerin Manuela Schwesig.

Diese Nachricht trifft die SPD mitten im Bundestagswahlkampf wie ein Blitz aus heiterem Himmel: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) tritt aus gesundheitlichen Gründen von all seinen Ämtern zurück. Das teilten der SPD-Landesverband und die Schweriner Staatskanzlei am Dienstag in Schwerin mit. Er habe Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig als Nachfolgerin vorgeschlagen - als Regierungschefin ebenso wie als SPD-Landesparteichefin. Offiziell bestätigt ist das noch nicht, allerdings wird in Berliner Kreisen SPD-Generalsekretärin Katarina Barley bereits als neue Familienministerin genannt.

Sellering nannte in einer Mitteilung eine völlig überraschend festgestellte Lymphdrüsen-Krebserkrankung als Grund für seinen konsequenten Rückzug aus der Politik. Diese Diagnose erfordere umgehend eine massive Therapie. "Ich werde deshalb nicht mehr in der Lage sein, das Amt des Ministerpräsidenten so auszufüllen, wie das objektiv notwendig ist und meinem Anspruch an mich selbst entspricht", erklärte Sellering.

Er war nach der Landtagswahl im vergangenen September für eine dritte Amtszeit an die Spitze der SPD/CDU-Koalition gewählt worden. Erst Mitte Mai wurde der 67-Jährige auf einem Parteitag in Rostock als Landesvorsitzender bestätigt.

Erwin Sellering: "Scheide mit großer Dankbarkeit aus dem Amt"

"Nach fast neun Jahren als Ministerpräsident scheide ich mit großer Dankbarkeit aus diesem Amt, das es mir ermöglicht hat, einen Beitrag für eine gute Zukunft unseres Landes zu leisten", betonte er.

Persönlich sei es ihm immer sehr wichtig gewesen, für mehr Respekt vor ostdeutschen Lebensleistungen einzutreten. "Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen im Land, die mit großem Einsatz so positiv daran mitgewirkt haben, dass sich unser schönes Mecklenburg-Vorpommern so gut entwickelt hat", sagte Sellering.

Schwesig übernimmt wohl, Barley künftig Ministerin?

Es wird erwartet, dass Familienministerin Schwesig, die aus Mecklenburg-Vorpommern stammt, Sellerings Ämter übernehmen wird. Die offizielle Bestätigung steht noch aus. Für Mittwoch ist eine außerordentliche Sitzung des Landtags vorgesehen. Durch Sellerings Rücktritt wird in jedem Fall ein Stühle-Rücken in der SPD ausgelöst. Als Nachfolgerin für Schwesig im Familienministerium wird nach DPA-Informationen SPD-Generalsekretärin Katarina Barley gehandelt. Für ihre Nachfolge sind derzeit noch keine Namen im Umlauf.

SPD-Parteichef und Kanzlerkandidat Martin Schulz betonte in einem Statement, dass er und die Partei "bei ihm und bei seiner Familie sind." Schulz weiter: "Wir drücken Erwin Sellering die Daumen, dass der schwere Kampf, den er jetzt aufgenommen hat, erfolgreich sein wird." Weitere Politiker-Kollegen zollten Sellering Respekt für seinen Schritt - verbunden mit guten Wünschen zur Genesung:

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dho/DPA