Petersplatz 200.000 Gläubige pilgern zur Ostermesse des Papstes

Erstmals hält der neue Papst die Ostermesse im Vatikan. Auf den Petersplatz bejubelten ihn 200.000 Gläubige.

Der frisch ernannte Papst Franziskus hat erstmals die Ostermesse auf dem Petersplatz in Rom zelebriert. Rund 200.000 Menschen versammelten sich am Ostersonntag, um mit dem neuen Oberhaupt der katholischen Kirche die Auferstehung Jesu Christi zu feiern.

Franziskus zelebrierte die Messe unter einem roten Baldachin auf den Stufen des Petersdoms. Anschließend will er den Ostersegen "Urbi et Orbi" ("Der Stadt und dem Erdkreis") spenden, der traditionell in mehr als 60 Sprachen erteilt wird. Das Osterfest ist der höchste Feiertag der Christen.

In der Osternacht hatte der Papst sich im Petersdom auch an die Ungläubigen und jene Katholiken gewandt, die sich von Gott entfernt haben. Diese sollten "einen Schritt nach vorn" machen, und Gott werde sie "mit offenen Armen empfangen", sagte das Kirchenoberhaupt vor tausenden Gläubigen.

Der erste Nicht-Europäer an der Spitze

Franziskus war am 13. März zum Papst gewählt worden. Der 76-jährige Argentinier ist der erste Nicht-Europäer an der Spitze der katholischen Kirche seit fast 1300 Jahren. Sein deutscher Vorgänger Papst Benedikt XVI. war zurückgetreten.

Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fuad Twal, bezeichnete die Stadt im Heiligen Land in seiner Osterpredigt als Ausgangspunkt einer neuen Evangelisierung. "Als Christen ruft der Herr uns hier auf, das Licht des Glaubens in die Mitte unserer Region des Nahen Osten zu tragen, dort, wo das Christentum geboren wurde", sagte Twal in der Grabeskirche. "Deshalb muss die neue Evangelisierung, um modern und wirkungsvoll zu sein, von Jerusalem ausgehen, von der ersten christlichen Gemeinschaft", fügte der Geistliche hinzu.

Während der Ostermesse ging der Patriarch auch auf die aktuelle Lage im Nahen Osten ein. Er rief die internationale Gemeinschaft auf, "konkret wirksame Entscheidungen zu treffen, um eine ausgewogene und gerechte Lösung für die palästinensische Sache zu finden". Schließlich sei der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern der "Ursprung aller Unruhen im Nahen Osten". Twal erneuerte überdies seine Einladung an den neuen Papst Franziskus, das Heilige Land zu besuchen.

AFP
awö/AFP