Die "Bild"-Zeitung hatte am Freitag berichtet, es sei nur ein Bruchteil aller 36.300 Afghanen, die nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan 2021 über die verschiedenen Aufnahmeprogramme nach Deutschland gekommen seien, vollständig sicherheitsüberprüft worden. Die Zeitung verwies darauf, dass gesonderte Sicherheitsinterviews an der deutschen Botschaft im pakistanischen Islamabad erst Mitte Juni 2023 eingeführt worden seien. Diese seien neben der Identitäts- und Dokumentenprüfung seit der Machtübernahme durch die Taliban 2021 nur bei 4800 Menschen erfolgt.
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums gab die Zahl der Fälle mit Sicherheitsinterviews seinerseits mit 5000 an. Diese seien als "zusätzliche Maßnahme" eingeführt worden, Sicherheitsfragen hätten bei der Aufnahme "oberste Priorität".
Das Bundesinnenministerium hatte nach einem Aufnahmeflug in der vergangenen Woche bestätigt, dass bei acht der 138 in Deutschland eingetroffenen Menschen Ermittlungsverfahren wegen Urkundendelikten eingeleitet worden seien. Der Ministeriumssprecher sagte am Freitag, solche Verfahren würden "standardmäßig eingeleitet, wenn es irgendwelche Unklarheiten bezüglich der Dokumente gibt". Dies könne aber auch Folge der Flucht vor der Taliban sein, weil die Betroffenen bestimmte Nachweise nicht erbringen könnten.