"Die jüngsten Entwicklungen sind ein schlechtes Zeichen für die Demokratie in der Türkei", fuhr Hebestreit fort. Das gelte auch für die weitere Entwicklung der Beziehungen zwischen dem Land und der EU. Zugleich sei die Türkei "eine wichtige Regionalmacht" und ein Gesprächspartner, etwa mit Blick auf die Lage in der Ukraine.
Der beliebte Oppositionspolitiker Imamoglu, der als wichtigster Rivale von Präsident Recep Tayyip Erdogan gilt, war am Mittwoch festgenommen worden. Am Sonntag ordnete ein Gericht wegen Vorwürfen der Korruption seine Inhaftierung an. Wenig später suspendierte ihn das Innenministerium von seinem Amt als Bürgermeister.
Seit der Festnahme Imamoglus demonstrieren landesweit jeden Abend tausende Menschen. Seit Beginn dieser Massenproteste wurden nach Regierungsangaben mehr als tausend Menschen festgenommen. Nach Angaben von Aktivisten wurden am Montagmorgen außerdem zehn Journalisten festgenommen, darunter ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP.