Folgeerkrankungen Nach 9/11: Vier Feuerwehrmänner sterben innerhalb einer Woche an den Folgen der Terroranschläge

Feuerwehrleute in den Trümmern am 11. September 2001
11. September 2001: Feuerwehrleute klettern über die Trümmer des Marriott-Hotels und des in sich zusammengefallenen zweiten Turms nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center
© Randy Taylor / ZUMA Press Wire Service / DPA
In nur vier Tagen sind vier ehemalige New Yorker Feuerwehrmänner an Folgeerkrankungen ihres Einsatzes bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gestorben. Sie sind bei weitem nicht die ersten Rettungskräfte, die Langzeitfolgen erlegen sind.

Sie starben alle innerhalb einer Woche: Vier ehemalige Feuerwehrmänner des New York City Fire Departments (FDNY) sind mehr als 20 Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 den Folgen ihres Rettungseinsatzes erlegen. Mehrere US-Medien hatten darüber berichtet.

287 tote Feuerwehrleute nach Einsatz bei 9/11

Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, sind alle vier Feuerwehrmänner Ende Mai verstorben – "NBC New York" zufolge war jeder von ihnen mindestens 20 Jahre im Dienst. Sie sind bei weitem nicht die ersten einstigen Einsatzkräfte, die an den Spätfolgen von 9/11 gestorben sind. Allein das FDNY habe 287 Mitglieder durch Krankheiten im Zusammenhang mit den Anschlägen verloren.

"Diese tragischen Verluste sind eine düstere Erinnerung an die Opfer, die das FDNY nach wie vor erbringt, und an die außergewöhnliche Tapferkeit, die die Mitglieder des Departments am 11. September und bei den anschließenden Rettungs- und Bergungsarbeiten gezeigt haben", erklärte die Behörde laut CNN.

Nach Informationen des World Trade Center Health Program wurden viele Rettungskräfte damals unter anderem giftigen Gasen ausgesetzt, die eine Reihe von schwerwiegenden Krankheiten verursachen können – insbesondre Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungssystems.

Fast ein Fünftel der Einsatzkräfte an Krebs erkrankt

Nach Angaben der Wissenschafts-Zeitschrift "Scientific American" sind (Stand Herbst 2019) mehr als 4.600 Helfer und Überlebende von 9/11 gestorben – weit mehr als bei den Anschlägen selbst. Die beim Einsturz der Türme freigesetzten Chemikalien, Staub und Trümmerpartikel stünden mit mehr als zwei Dutzend Erkrankungen und 60 Krebsarten in Verbindung. Fast ein Fünftel der Einsatzkräfte erkrankten im Nachhinein an Krebs.

Zwar stünden diese Tode nicht alle in direktem Zusammenhang mit Folgeerkrankungen. Doch erfasse die Statistik nur Menschen, die am WTC-Gesundheitsprogramm teilgenommen haben – und das seien weit weniger als de facto bei den Rettungs- und Aufräumarbeiten beteiligt waren. Bei drei von vier Teilnehmern des WTC-Gesundheitsprogramms sei mindestens eine körperliche oder psychische Krankheit diagnostiziert worden. Feuerwehrleute seien mit am stärksten betroffen. Nur wenige von ihnen hätten am und kurz nach dem 11. September Atemschutzmasken getragen – die seien erst gut eine Woche nach Beginn der Aufräumarbeiten verfügbar gewesen.

"Ich habe mit vielen Helfern des World Trade Centers gesprochen, und mir ist ein roter Faden aufgefallen: Trotz der medizinischen und anderen Folgen der Belastung würden sie sofort wieder helfen", meint der Mediziner Moshe Shapiro, der Untersuchungen zu den gesundheitlichen Folgen von 9/11 veröffentlicht hat.

yks

PRODUKTE & TIPPS