65 Jahre nach Kriegsende Trier entzieht Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde

Besser spät als nie: Trier hat Adolf Hitler posthum die Ehrenbürgerwürde entzogen. Der Stadtrat stimmte nahezu geschlossen für den Antrag - eine Gegenstimme gab es allerdings.

Die Stadt Trier hat Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde aberkannt. Dies sei "ein Zeichen gegen Rassismus und Nationalismus und für Demokratie und Toleranz", sagte der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD). Der Beschluss des Stadtrats fiel am Donnerstagabend nahezu einstimmig. Hitler war im April 1933 in Trier - wie in Tausenden anderen deutschen Städten und Gemeinden - zum Ehrenbürger ernannt worden. Der Trierer Stadtrat strich auch Nazi-Bildungsminister Bernhard Rust von der Ehrenbürgerliste.

Juristisch sei die Aberkennung des Titels zwar nicht nötig, da die Ehrenbürgerwürde mit dem Tode erloschen sei, sagte Jensen. Aufgrund regelmäßiger Nachfragen, warum Trier nicht wie andere Städte Hitler posthum die Ehrenbürgerschaft aberkenne, sei das Thema auf die Agenda gekommen. "Wir wollen ein politisches Zeichen setzen", sagte Jensen. Die Auseinandersetzung mit der Ideologie des Rechtsextremismus sei "leider eine notwendige Daueraufgabe aller Demokraten" geworden. Gegen den Beschluss stimmte der stellvertretende Landesvorsitzende der NPD Rheinland-Pfalz, Safet Babic. Er ist seit 2009 Mitglied des Trierer Stadtrats.

DPA
mre/DPA

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