Ausstellung "Hitler und die Deutschen" Der verführende Führer

Diese Ausstellung kommt zum richtigen Zeitpunkt: Gerade erst hat eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung ans Licht gebracht, dass sich jeder Zehnte in Deutschland nach einem starken "Führer" sehnt. Das Deutsche Historische Museum fragt nun nach dem Grund der Popularität Hitlers im Dritten Reich.

Erstmals in Deutschland beschäftigt sich eine Ausstellung mit der Popularität des Diktators Adolf Hitler im Dritten Reich. Das Deutsche Historische Museum in Berlin präsentiert dazu unter dem Titel "Hitler und die Deutschen. Volksgemeinschaft und Gewalt" ab Freitag, den 15. Oktober bis zum 6. Februar mehr als 600 Exponate sowie 400 Fotos und Plakate. Unter anderem sind Propaganda-Gemälde, Hitler-Büsten, Abzeichen und Bücher ausgestellt. Historische Filme ergänzen die Ausstellung.

Original-Uniformen und persönliche Gegenstände des Diktators werden aber nicht gezeigt. Es solle vermieden werden, dass von der Schau eine Faszination für Hitler ausgehe, sagte Kuratorin Simone Erpel in einem dapd-Interview. "Solche Berührungsreliquien bergen die Gefahr eines Führerkults", fügte sie hinzu. Ziel sei vielmehr, das Wechselverhältnis zwischen Volk und Hitler zu zeigen, sagte Erpel weiter. Thematisiert werde die Frage, wie es möglich gewesen sein konnte, dass das NS-Regime bis zum Schluss auf eine breite gesellschaftliche Akzeptanz habe bauen können. Es gehe um die Frage nach Hitlers Wirkung.

Die Ausstellung ist im Pei-Bau des Museums zu sehen. Sie ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt sechs Euro, für Jugendliche unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.

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