Zwei Wochen nach dem Tod der ersten Schweinegrippe- Patientin in Spanien ist am Montag deren Baby gestorben. Der kleine Junge, der sich nicht mit dem H1N1-Virus infiziert hatte, wurde Opfer eines tragischen Arztfehlers, wie die Behörden in Madrid mitteilten. Dem kleinen Rayan wurde ein Nahrungsmittelzusatz in die Venen gespritzt, der eigentlich über eine Magensonde hätte verabreicht werden müssen. "Es war ein fürchterlicher Irrtum", sagte der Direktor des Gregorio- Marañón-Krankenhauses, Antonio Barba Ruiz. "Dafür gibt es keine Entschuldigung." Die Behörden leiteten eine Ermittlung ein.
Der kleine Rayan wurde am 29. Juni - dem Geburtstag seiner Mutter - in der 28. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt zur Welt gebracht, als es der Mutter Dalilah Mimouni immer schlechter ging. Das Baby selbst war den Ärzten zufolge nicht an Schweinegrippe erkrankt.
Die 20-jährige Marokkanerin, die auch an Asthma litt, starb am 30. Juni als erster Mensch in Spanien an der Krankheit. Bevor die Schweinegrippe bei ihr diagnostiziert wurde, suchte sie drei Mal ein Krankenhaus auf, wurde aber jedes Mal lediglich mit einem Rezept wieder nach Hause geschickt. Ihre Familie, die in der spanischen Exklave Ceuta lebt, hat laut einem Bericht der Zeitung "El País" Klagen angekündigt.