Loveparade-Tragödie in Duisburg Opfer-Angehörige wollen Staatsanwaltschaft anzeigen

21 Tote und über 600 Verletzte forderte die Loveparade-Tragödie im Juni 2010. Opfer-Angehörige wollen jetzt Anzeige gegen die Staatsanwaltschaft wegen Verzögerungen bei der Anklageerhebung stellen.

Bald fünf Jahre nach der Tragödie bei der Duisburger Loveparade wollen Angehörige der Opfer Strafanzeige gegen die zuständige Staatsanwaltschaft stellen. Sie seien enttäuscht über angebliche Verzögerungen, außerdem habe die Duisburger Anklagebehörde bei der Aufklärung des Unglücks Fehler gemacht, erklärte ein Vertreter der Betroffenen-Initiative "Lopa2010" am Mittwoch. Am 24. Juli 2010 waren bei der Katastrophe 21 Menschen gestorben, Hunderte wurden verletzt und traumatisiert.

Nach der Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft vor einem Jahr war es mehrfach zu Verzögerungen gekommen, unter anderem weil Akten fehlten. Seither prüft das Landgericht die Zulassung der Anklage wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Weitere Fragen zu einem Gutachten sollen in den nächsten drei Monaten beantwortet werden. Erneut verzögert sich so ein mögliches Verfahren.

Die Betroffenen fürchten, dass wichtige Fristen verstreichen und der Prozess am Ende ganz platzen könnte. "Wir berufen uns bei unserer Anzeige auf Paragraf 258a, Strafvereitelung im Amt. Ohne Rechtsprechung können die Hinterbliebenen keinen Schlusspunkt finden", sagte der Sprecher der Opfer, Jörn Teich.

DPA
tis/DPA

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