Drei Jahre nach dem Loveparade-Unglück mit 21 Toten haben Hinterbliebene von der Stadt Duisburg größeres Engagement bei der Aufklärung gefordert. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung kritisierte der Verein "Loveparade Selbsthilfe" unter anderem, dass die Stadt im vergangenen Jahr "nicht ein einziges neues Dokument zur Loveparade-Katastrophe veröffentlicht" habe. Auch sei "kein Mitarbeiter der Stadt auch nur versetzt, geschweige denn ein Disziplinarverfahren in Gang gesetzt worden".
Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 waren bei einer Massenpanik am überfüllten Zugangstunnel zu dem Duisburger Veranstaltungsgelände 21 junge Besucher getötet und mehr als 500 verletzt worden. Die Schuldfrage ist noch immer ungeklärt. Die Duisburger Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit der Tragödie weiter gegen zehn städtische Bedienstete, fünf Mitarbeiter des Loveparade-Veranstalters Lopavent und den damals verantwortlichen Polizeiführer.
"Nacht der tausend Lichter"
Mit Verweis auf das noch nicht abgeschlossene Ermittlungsverfahren wollte sich ein Sprecher der Staatsanwaltschaft weiterhin nicht zu einem Termin für eine mögliche Anklageerhebung äußern.
Zum dritten Jahrestag der Katastrophe soll in der Ruhrgebietsstadt der Opfer mit einer Reihe von Veranstaltungen gedacht werden. Bereits am Dienstagabend war eine "Nacht der tausend Lichter" an der Gedenkstätte für die Getöteten und Verletzten in Duisburg geplant.
Am Mittwochnachmittag wollen sich Angehörige und Betroffene des Unglücks unter Ausschluss der Öffentlichkeit an der Gedenkstätte versammeln. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (beide SPD) werden dort Blumen niederlegen. Um 17.00 Uhr läuten die Glocken aller Duisburger Innenstadtkirchen, zugleich soll es in der Stadt eine Schweigeminute geben. Am Mittwochabend schließlich richtet die Stadt eine öffentliche Gedenkveranstaltung in der Salvatorkirche aus.