Schlüpfriger Ortsname No more "Fucking": Dorf in Österreich ändert seinen Namen

Das Ortsschild des oberösterreichischen Orts Fucking
 Das Ortsschild des oberösterreichischen Orts Fucking
© MANFRED FESL/epa / DPA
Weil ein österreichisches Dorf Witze über seinen Namen satt hat, ändert es seinen Namen. Aus "Fucking" wird deshalb ab Januar "Fugging". Mit dem Ende des zweideutigen Ortsnamens will man unter anderem unerwünschten Foto-Touristen ein Ende setzen.

Die Bewohner des österreichischen Dorfs "Fucking" haben genug von den ewigen Witzen: Das weltweit berühmte Dorf in Oberösterreich ändert deshalb seinen Namen. Der Ort mit rund 100 Einwohnern, der wegen der Namensgleichheit mit einem englischen obszönen Begriff immer wieder gestohlene Ortsschilder zu beklagen hatte, heißt ab dem 1. Januar "Fugging". Davor gebe es noch einige Verwaltungsschritte, sagte die Bürgermeisterin der Muttergemeinde Tarsdorf, Andrea Holzner, am Donnerstag dem Sender "OE24". Die Entscheidung des Tarsdorfer Gemeinderats von Mitte November war Anfang der Woche an der Amtstafel der Gemeinde im Bezirk Braunau am Inn veröffentlicht worden.

Der Ort liegt etwa 350 Kilometer östlich von der österreichischen Hauptstadt Wien. Insbesondere englischsprachige Touristen waren in der Vergangenheit in das Dorf gereist, um sich am Ortsschild von Fucking fotografieren zu lassen. Sie nahmen teils laszive Posen ein, bevor sie die Bilder auf Internetplattformen veröffentlichten. 

Geklaute Ortsschilder und Foto-Touristen in Fucking

Das Dorf taucht auf internationalen Listen lustiger Ortsnamen auf, immer wieder wurden Ortsschilder gestohlen, weshalb diese einbetoniert und verschweißt wurden, wie die österreichische Tageszeitung "Die Presse" berichtet. Einige Einwohner nutzten die Aufmerksamkeit im vergangenen Herbst dagegen für symbolische Zwecke und bildeten mit Plakaten Wortspiele mit besonders drastischen Forderungen rund um das Ortsschild.

Überlegungen der leidgeplagten Fuckinger, ihren Ortsnamen zu ändern, gab es laut Medienberichten in den vergangenen Jahren häufig. Bisher hatte es im Gemeinderat keine klare Mehrheit für die Namensänderung gegeben. Vor allem die Dorfbewohner, die in der Nähe des Ortsschilds wohnten, hatten die Änderung aber stets befürwortet.

Bekanntheit erlangte "Fucking" durch den Krimi "Bad Fucking" von Kurt Palm und dessen Verfilmung aus dem Jahr 2013, sowie eine PR-Aktion des Portals "Pornhub", die den Fuckingern und Einwohnern anderer Orte mit doppeldeutigem Namen ein kostenpflichtiges Abo für die Pornoseite schenkte.

Quellen: Nachrichtenagenturen DPA und AFP, "Die Presse", "heise online"

rw

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