Dieser Artikel erschien zuerst bei RTL.de.
Verstörender Einsatz für die Polizei im bayerischen Schwandorf: Am vergangenen Samstag muss sie ausrücken, um Tiere aus einem völlig verwahrlosten Haushalt zu retten. In der Wohnung einer 34-jährigen Frau sind laut Hinweisen aus der Nachbarschaft angeblich mehrere Tiere eingesperrt. Bereits vor der Wohnungstür ist der Gestank für die Beamten kaum auszuhalten. Wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet, wimmelt es in der Wohnung von Kot und Fliegen. Inmitten der verwahrlosten Zimmer finden die Polizisten dann tatsächlich drei Katzen und einen Hund. Der Zustand der Tiere ist erschreckend. Sie werden sofort ins Tierheim gebracht und von einem Arzt untersucht.
Bayern: Katzen eingesperrt und völlig verstört
Ein Nachbar der 34-Jährigen informiert die Polizei über die verwahrlosten Tiere. Laut Polizei sind bereits im Treppenhaus Missstände erkennbar: Die Wohnung ist komplett verdunkelt, lediglich ein Balkonfenster ist gekippt. Die Tür muss aufgebrochen werden. Durch den bestialischen Gestank ist die Wohnung jedoch zunächst unbetretbar. "Der Gestank war extrem", schildert Holger Roidl, Vorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Schwandorf, gegenüber RTL.
Er ist beim Einsatz vor Ort. Während der Rettungsaktion muss ein Drucklüfter die Luft aus der Wohnung nach außen pumpen. Ein Gerät, das normalerweise eher bei Leichenfunden zum Einsatz kommt. Hund Diego ist relativ schnell aus der Wohnung befreit, doch die Katzen sind laut Roidl stark verstört: "Die Katzen waren in einem separaten Zimmer eingesperrt mit zugezogenen Vorhängen und geschlossenen Fenstern".
Offene Wunden und Ungeziefer
Den Rettern bietet sich ein grausiges Bild: Die Tiere sind sichtlich mitgenommen. Sie haben offene Wunden und sind von Ungeziefer befallen. Sie brauchen dringend tierärztliche Behandlung. Diese bekommen sie jetzt im Tierheim Schwandorf, wo man sich um die vernachlässigten Tiere kümmert. Doch wie es zurzeit tatsächlich um die Tiere steht, ist unklar. Der Tierschutzverein Schwandorf darf aus rechtlichen Gründen keine Angaben machen. Die Polizei ermittelt jetzt gegen die 34-jährige Tierhalterin wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Sehen Sie im Video: Die Tötung von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund verstößt gegen das Gesetz. Dennoch werden pro Jahr rund 48 Millionen männliche Küken geschreddert. Denn für die Geflügelwirtschaft gilt eine Ausnahmeregelung. Dabei gibt es längst Methoden, die das massenhafte Abschlachten verhindern.