Berlin "Bääm, da ist das Ding": Berliner Bürgermeisterin feiert sich für öffentliche Toilette – Bürger sind weniger erfreut

Die neue Toilette am Kotti in Berlin. Bürgermeisterin Clara Herrmann findet sie anscheinend gelungen.
Die neue Toilette am Kotti in Berlin. Bürgermeisterin Clara Herrmann findet sie anscheinend gelungen.
© Clara Herrmann / Twitter
Für die Berliner Bürgermeisterin Clara Herrmann war es anscheinend ein großes Ereignis. Ihr Tweet zu einer neu eingeweihten öffentlichen Toilette ging allerdings in die Hose.

"Bääm, da ist das Ding" und "auch das ist Kommunalpolitik", so teasert die Berliner Bürgermeisterin die große neue Errungenschaft in ihrem Bezirk an: Eine öffentliche Toilette mitten auf dem Kottbusser Tor, das in Berlin bekannt und berüchtigt für Drogen und Kriminalität ist.

Während Clara Herrmann (Bündnis 90/Die Grünen) damit wohl ihren Wähler:innen gegenüber Tatkraft und Umsetzungsstärke demonstrieren wollte, kam die Botschaft auf Twitter nur mittelgut an. Das lag zum einen daran, was sie selbst im Tweet erwähnt hatte: "Seit über 5 Jahren wird eine Toilette am #kotti gefordert – jetzt ist sie da" klang in ihren Ohren anscheinend nach einer positiven Botschaft, wirkt aber für den Bau einer schmucklosen Toilette gar nicht Mal so kurz.

Immerhin: Deutlich schneller als die 14 Jahre des BER ist es dann doch ... Über die Kosten ist bislang nichts bekannt. Auch die mitgelieferten Fotos machten Clara Herrmanns Botschaft jedoch nicht unbedingt besser: Grauer Himmel, heruntergekommene Häuser im Hintergrund – dafür kann sie aber natürlich nur bedingt etwas.

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Allerdings sieht auch der Platz selbst nicht gerade einladend aus, ist mit Unkraut überwuchert und exakt vor den Türen des neuen Toiletten-Containers mit Matsch und Schlamm versehen. Beim Eingang wartet dann noch eine Stufe auf die Benutzer:innen. Im besten Fall holt man sich vor der Toilette dreckige Schuhe, im schlimmsten Fall kommt man als behinderter Mensch gar nicht rein.

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Dementsprechend fallen dann auch die Reaktionen auf ihren Tweet aus: Mehmed König etwa antwortet: "Es hat fünf (!) Jahre (!!!) gedauert, bis ein einfaches Toilettenhäuschen aufgebaut wurde? Wow." Ein CDU-Politiker gibt dem Bau nicht viel Zeit: "Das Ding wird keinen Monat stehen." Und auch an eine Parallele fühlten sich Nutzer:innen erinnert: In Nowosibirsk hatte sich am selben Tag eine Politikerin dafür gefeiert, dass eine kümmerliche Holz-Toilette an der Autobahn nun auch eine Tür habe.

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