Acht Jahre nach dem Concorde-Absturz bei Paris muss sich die US-Luftfahrtgesellschaft Continental Airlines in Frankreich vor Gericht verantworten. Dem Unternehmen, zwei Mitarbeitern und drei weiteren Beteiligte werden fahrlässige Tötung zur Last gelegt, wie Justizbeamte in Pontoise im Norden von Paris am Donnerstag mitteilten. Das auf zwei bis drei Monate angelegte Verfahren soll kommendes Jahr beginnen. Die Staatsanwaltschaft von Pontoise hatte im März einen Prozess beantragt.
Ein Überschallflugzeug der Air France war im Juli 2000 kurz nach dem Start in Paris abgestürzt, dabei starben 113 Menschen, unter ihnen 97 Deutsche. Ausgelöst wurde die Katastrophe nach Einschätzung der Ermittler durch ein Ersatzteil, das ein Continental-Flugzeug kurz vor dem Abheben der Concorde auf der Startbahn verloren hatte. Die Titan-Lamelle zerschnitt einen Reifen des Überschallflugzeuges; herumfliegende Teile beschädigten einen Treibstofftank der Concorde, der sich entzündete.