Hunderte Tote nach Erdbeben in Marokko – Überlebende fürchten Nachbeben
Bei einem starken Erdbeben in Marokko sind in der Nacht zu Samstag nach jüngsten Angaben mindestens 1037 Menschen getötet worden. Das berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf Zahlen des Innenministeriums. Mindestens 1024 weitere Personen sind demnach nach verletzt worden, 721 von ihnen schweben in Lebensgefahr. Wie der geologische Dienst der Vereinigten Staaten (USGS) mitteilte, lag das Epizentrum des Erdbebens der Stärke 6,8 etwa 72 Kilometer südwestlich von Marrakesch im dünn besiedelten Atlas-Gebirge. Einwohner der Stadt Marrakesch berichteten von eingestürzten Gebäuden in der historischen Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Menschen würden mit bloßen Händen in den Trümmern graben und auf schweres Gerät warten. In Casablanca verbrachten viele die Nacht im Freien, aus Angst vor Nachbeben: „Ich war auf dem Dach meines Hauses, um frische Luft zu schnappen. Da spürte ich Vibrationen, Metall klapperte. Ich dachte, es sei eine Katze. Dann fingen die Leute schon an, zu schreien. Da wusste ich, dass es ein Erdbeben ist.“ „Das Haus fing an zu wackeln. Wir hatten Angst, keiner wusste, was los ist. Ich dachte, nur mein Haus wackelt, weil es alt ist. Alle haben geschrien und sind aus den Häusern gerannt.“ Videos, die in den sozialen Medien kursierten, zeigten Trümmer auf Straßen und Schäden an Gebäuden. Die Erdstöße waren noch bis ins 350 Kilometer entfernte Rabat zu spüren.