Türkei Zweifel an Angaben der Erdbebenopfer: Ärztekammer will Zahl der Toten überprüfen

Erdbeben Türkei, Todeszahl
Ein zerstörtes Gebäude in Izmir. Nach dem Erdbeben wird nun die Frage gestellt: Wie viele Tote gab es wirklich?
© Imago Images
Nach dem Erdbeben in der Türkei gibt es Zweifel an der offiziellen Zahl der Toten. Grund sind die hohen Zahlen an Bestattungen in manchen Regionen. Die Ärztekammer will diese nun überprüfen.

Die türkische Ärztekammer hat die offiziellen Angaben zu den Erdbeben-Toten angezweifelt. Man wolle die Zahl der Bestattungen bis Anfang März bei den Kommunen abfragen und so die Regierungsangaben überprüfen, sagte Vedat Bulut von der Ärztekammer TTB der Deutschen Presse-Agentur.

"Wir haben Zweifel"

"Wir haben Zweifel an den Zahlen", sagte Bulut der Deutschen Presse-Agentur. "Als in Kahramanmaras 6000 Todesfälle gemeldet wurden, gab es beispielsweise Bestattungsunterlagen zu 11.000 Menschen." Grund dafür könne entweder sein, dass die offiziellen Zahlen zu niedrig angegeben würden. Es könne theoretisch aber auch sein, dass Tote von ihren Angehörigen aus anderen Provinzen nach Kahramanmaras gebracht worden seien.

Erdbeben in der Türkei: Anzahl der Bestattungen soll Aufschluss geben

Nach Angaben der staatlichen Katastrophenschutzbehörde Afad vom Montag sind mindestens 41.156 Menschen in der Türkei im Zusammenhang mit den Beben getötet worden.

Bulut schätzt die tatsächliche Totenzahl auf etwa 60.000, "aber das ist momentan keine objektive Einschätzung. Wir werden die Bestattungsnummern bei den Gemeinden einholen, dann ist es klar."

ldh / dpa

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