Gaza-Hilfsflottille Israelische Marine fängt "Dignite al Karama" ab

Vor gut zwei Wochen sollte eine Flotte mit Hilfsgütern von Griechenland in den blockierten Gaza-Streifen aufbrechen. Die Behörden verhinderten dies. Sie war das einzige Schiff der Flottile, das in See stach. Nun ist auch die "Dignite al Karama" von der israelischen Marine vor der Küste Gazas gestoppt worden.

Die israelische Marine hat am Dienstag eine französische Yacht mit pro-palästinensischen Aktivisten vor dem blockierten Gazastreifen geentert. Eine Sprecherin des Militärs erklärte, alles sei ruhig abgelaufen, als die Soldaten an Bord gegangen seien. Es habe keine Verletzten gegeben. Die "Dignite al Karama" und ihre Besatzung würden in den israelischen Hafen Aschdod gebracht.

Die "Dignite al Karama" ist eines von zehn Schiffen der internationalen Hilfsflotte, die eigentlich zum Jahrestag der Stürmung der ersten Hilfsflotte Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen wollte. Die anderen Schiffe konnten aber wegen eines Verbots der Behörden die griechischen Gewässer nicht verlassen.

Die Yacht transportierte nach Angaben der Organisatoren Hilfsgüter für Gaza, 17 Aktivisten seien an Bord gewesen. Die israelische Marine hatte das Schiff nach eigenen Angaben zunächst aufgefordert, vor dem Gazastreifen abzudrehen. Die Besatzung sei darüber informiert worden, dass sie Kurs auf ein von Israel blockiertes Gebiet vor der Küste des Gazastreifens halte. Es sei auch betont worden, dass Hilfsgüter legal auf dem Landweg und über den Hafen Aschdod in den Gazastreifen gebracht werden könnten.

Der Besatzung des französischen Schiffes war es vor zwei Wochen gelungen, das Verbot der griechischen Behörden zu umgehen und in See zu stechen. Beim Auslaufen in Griechenland hatte sie einen ägyptischen Hafen als Ziel angegeben. Später hatte sie erklärt, sie nehme Kurs auf den Gazastreifen.

Israel begründet die Blockade des Küstenstreifens vor allem damit, dass Waffenlieferungen an die im Gazastreifen regierende radikale Hamas unterbunden werden sollen. Menschenrechtsgruppen bezeichnen die Abriegelung als unrechtmäßig. Sie verweisen darauf, dass die rund 1,5 Millionen Palästinenser, die im Gazastreifen auf engstem Raum leben, auf Hilfslieferungen aus dem Ausland angewiesen sind.

Im vergangenen Jahr hatten israelische Soldaten eine türkische Hilfsflotte für den Gazastreifen gestürmt. Dabei waren neun Türken erschossen worden. Israel war wegen des Militäreinsatzes weltweit kritisiert worden.

Reuters
liri/Reuters/AFP

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