Wer längere Zeit im Gefängnis verbringen muss, möchte auf gewohnten Luxus nur ungern verzichten – seien es Zigaretten, Smartphones, bestimmte Pflegeprodukte oder Alkohol. Bei entsprechender Sucht ist auch das Bedürfnis nach Drogen groß. Gelegentlich geht es sogar um Waffen. All das gibt es in deutschen Gefängnissen natürlich nicht – oder nur unter Aufsicht und bestimmten Bedingungen, die die Häftlinge nicht immer erfüllen. So existiert seit Jahrzehnten ein Markt für den Schmuggel begehrter Waren hinter die Knastmauern.
Und das auch in Norddeutschland. Die moderne Technik wird dabei immer wieder als potenzielles Hilfsmittel gesehen: So versuchten immer wieder Kontaktpersonen der Inhaftierten, verbotene Waren per Drohne in die norddeutschen Haftanstalten zu schmuggeln. Was die Schmuggelnden dabei aber vermutlich nicht wissen: Um und über Gefängnissen besteht eine Drohnenverbotszone, die überwacht wird. Neunmal erwischte man allein in Niedersachsen illegale Drohnen. Bei dreien davon konnte zweifelsfrei festgestellt werden, dass sie zum Transport von Drogen, Zigaretten und Telefonen genutzt wurden, bei den übrigen ist das sehr wahrscheinlich.
Drohnen werden beobachtet und abgeschossen
In Bayern sieht man den Schmuggel per Drohne inzwischen sogar so sehr als Problem an, dass man dort für viel Geld an acht Haftanstalten ein spezielles Drohnenabwehrsystem eingerichtet hat, durch welches illegale Flugobjekte mit Gaspatronen abgeschossen und zum Absturz gebracht werden sollen. Allerdings ist es bisher nicht zum Einsatz gekommen, nur eine einzige Drohne wurde 2021 im Umfeld bayerischer Gefängnisse gesichtet.
Dennoch werden Inhaftierte, ob mit oder ohne Drohnen, sicher auch in Zukunft Mittel und Wege zum Schmuggel finden. Denn dass Alkohol, Drogen und Nikotin irgendwie ihren Weg hinter die Knastmauern finden, ließ sich bereits in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten stets beobachten. Drohnen werden den Insassen und ihren Kontaktleuten das Schmuggeln wohl aber nicht vereinfachen.
Quellen: "MOPO", dpa