Einen solchen Brand hat die Essener Feuerwehr noch nicht erlebt: Ein riesiger Wohnkomplex mit etwa 100 Bewohnern stand am frühen Montagmorgen plötzlich in Flammen. Die Windböen von Sturm "Antonia" fachten den Brand zusätzlich an, so dass das Gebäude binnen kürzester Zeit ausbrannte. Es wurden zunächst nur drei Verletzte gemeldet. Sie kamen mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus.
Aus dem ausgebrannten Wohnhaus und aus umliegenden Gebäuden sind etwa 180 Bewohnerinnen und Bewohner in einem benachbarten Hörsaalzentrum untergebracht worden. Dazu gehörten Kinder, Ältere, Menschen im Rollstuhl, "der komplette Altersquerschnitt", sagte der zuständige Abschnittsleiter Betreuung, Sebastian Smitmans, von den Maltesern. Die Menschen "seien gefasst" und ruhig. Notfallseelsorger würden Gespräche anbieten. In dem ausgebrannten Wohnhaus selbst wohnten nach Angaben der Feuerwehr etwa 100 Menschen.

Feuerwehr rast mit 150 Einsatzkräften zur Brandstelle
Die Feuerwehr war mit 150 Einsatzkräften vor Ort. Ein Ende der Löscharbeiten sei noch nicht abzusehen, sagte der Sprecher am Morgen. "Das ist sehr schwierig und teilweise gefährlich für die Einsatzkräfte momentan, da in jede Wohnung reinzugehen." Innerhalb des Gebäudes gebe es immer noch einzelne aufflackernde Brandnester. Ein Ausbreitung auf andere Gebäude könne man hingegen mittlerweile ausschließen.
Die Ursache für den Brand ist noch nicht geklärt. Man werde so schnell wie möglich Ermittlungen dazu aufnehmen, sagte am Montag eine Polizeisprecherin. Zurzeit werde noch gelöscht und dann müsse man sehen, wie schnell man die Brandruine betreten könne. "Aber danach ermitteln wir natürlich, wie es dazu kommen konnte."
Erst kürzlich hatte die "WAZ" über eine Serie von Bränden in der Stadt berichtet. Dreimal habe es innerhalb einer Woche im Eltingviertel nördlich des Stadtkerns gebrannt. Ob und inwieweit der aktuelle Großbrand damit in Zusammenhang steht, ist noch nicht bekannt.