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Grubenunglück von Chile Am Mittwoch soll die Rettung beginnen

Sie sind seit über zwei Monaten in rund 600 Metern Tiefe eingeschlossen. Doch bald wird der Traum vom Tageslicht für die 33 Kumpel in dem chilenischen Bergwerk wahr - schon am Mittwoch sollen die ersten Bergleute an die Oberfläche zurückkehren.

Die seit mehr als zwei Monaten in einer chilenischen Kupfer- und Goldmine eingeschlossenen 33 Bergleute sollen voraussichtlich ab Mittwoch an die Oberfläche geholt werden. "Wir stellen uns auf Mittwoch ein", sagte Bergbauminister Laurence Golborne am Samstagabend bei der Mine San José in der Atacama-Wüste. Es werde voraussichtlich zwei Tage dauern, alle Kumpel zu befreien. Zuvor war die Rettungsbohrung zu den Eingeschlossenen in 624 Meter Tiefe vorgestoßen. Der obere Teil dieses Schachtes müsse jedoch auf einer Länge von 96 Metern mit Stahlröhren stabilisiert werden.

"Den Bergleuten geht es sehr gut", betonte Golborne. Der Ingenieur Jorge Camacho berichtete, die Männer hätten in der Tiefe die Nationalhymne angestimmt. Einer von ihnen habe gesagt, sie seien "glücklich gewesen wie Kinder, die Süßigkeiten einsammeln", als von der Decke des Schachtes Geröll im Augenblick des Durchbruchs des Bohrers herabfiel. Gesundheitsminister Jaime Mañalich betonte jedoch, zehn der Arbeiter seien geschwächter, als die anderen.

Im Lager Esperanza (Hoffnung) bei der Mine San José in der Atacama-Wüste brachen Angehörige der Verschütteten in Jubel aus, fielen sich weinend in die Arme und riefen: "Chi, Chi, Chi, Le, Le, Le", den chilenischen Schlachtruf bei sportlichen Wettkämpfen. Luftballons in den Nationalfarben blau, weiß, rot schwebten durch den klaren Morgen, an dem die letzte und entscheidende Phase der dramatischen Rettung der Männer begann.

Als die Bohrmannschaften mit ihrem schweren Gerät durch das Lager rollten, wurden sie mit einer kleinen Siegesparade verabschiedet. Hunderte Menschen, darunter viele Angehörige der Verschütteten, aber auch viele Journalisten, klatschten den Männern lange Beifall und ließen sie hochleben. Lastwagen, ein fahrbarer Bohrer und weitere Begleitfahrzeuge fuhren unter ohrenbetäubendem Hupen durch das Lager. "Cumplimos" (Aufgabe erfüllt) war auf die Kotflügel gemalt. Die Angehörigen riefen: "Vielen Dank, ihr seid Helden".

DPA/kmi DPA

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