UN-Bericht 150 Millionen Hungernde mehr als vor der Corona-Pandemie

Hungernde in Somalia bekommen Lebensmittel
Die Hungerkrise auf der Welt verschärft sich. Länder wie Somalia leiden zeitgleich unter einer Dürrewelle, Wirtschaftskrisen und fehlenden Weizen-Exporten aus der Ukraine und Russland.
© Farah Abdi Warsameh/ AP / DPA
Eigentlich hatten sich die Vereinten Nationen das Ziel gesetzt, den Hunger auf der Welt bis 2030 zu beenden. Doch Corona, die Klimakrise und der Ukraine-Krieg sorgen dafür, dass die Zahl der Hungernden sogar noch steigt.

Das Ziel der Vereinten Nationen, den Hunger in der Welt bis 2030 zu beseitigen, rückt immer weiter in die Ferne. "Zwischen 702 und 828 Millionen Menschen waren im Jahr 2021 von Hunger betroffen", erklärten die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO und vier weitere UN-Organisationen am Mittwoch in einem gemeinsamen Bericht. Das sind 46 Millionen mehr Hungernde als im Jahr 2020 und 150 Millionen mehr als im Jahr 2019.

UN-Bericht: 150 Millionen Hungernde mehr als vor Corona-Pandemie

Fast zehn Prozent der Weltbevölkerung hatten demnach im vergangenen Jahr nicht genug zu essen – also bereits vor Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen hätten die Ernährungslage in der Welt nachhaltig verschlechtert, heißt es in dem Bericht, an dem auch der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung, das Kinderhilfswerk Unicef, das Welternährungsprogramm und die Weltgesundheitsorganisation beteiligt waren. 

Die fünf Organisationen zeichnen insgesamt ein düsteres Bild: "Die Welt entfernt sich von ihrem Ziel, Hunger, Ernährungsunsicherheit und Unterernährung in all ihren Formen bis 2030 zu beseitigen." Mittlerweile sei davon auszugehen, dass am Ende des Jahrzehnts weiterhin 670 Millionen Menschen Hunger leiden werden - "eine ähnliche Zahl wie im Jahr 2015".

Russischer Angriff auf die Ukraine könnte Hungerkrise noch verschärfen

Der Bericht geht davon aus, dass "die Hauptursachen für Ernährungsunsicherheit und Unterernährung – Konflikte, extreme Wetterereignisse und wirtschaftliche Schocks – zunehmen werden". Es müsse also in erster Linie darum gehen, "mutigere Maßnahmen zu ergreifen, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Schocks zu stärken". 

"Der Bericht zeigt, wie ernst die Lage vor dem Krieg in der Ukraine ohnehin schon war", erklärte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). "Der russische Angriffskrieg auf die Kornkammer Ukraine verschärft die Not dramatisch und treibt noch mehr Menschen in den Hunger." Nötig sei nun "nichts weniger als eine Transformation der Agrar- und Ernährungssysteme, damit sie nachhaltig und widerstandsfähig gegenüber der Klimakrise, aber auch gegenüber dem Weltmarktgeschehen werden".

In einem einzigartigen Projekt suchen der stern und die Welthungerhilfe gemeinsam mit den Menschen aus dem Dorf Kinakoni in Kenia nach neuen Lösungen gegen den Hunger. Hier finden Sie alle Infos. Die Arbeit vor Ort wird unter anderem unterstützt von der Deichmann Stiftung, der Wilo Foundation, der Stiftung Block und im Bereich des Schulneubaus von der Regine-Sixt-Kinderhilfe-Stiftung. Die Ernährungslage in Kinakoni ist vor allem aufgrund von Dürre und Preissteigerungen kritisch, das Projekt ist weiterhin auf Spenden angewiesen. Helfen Sie uns, den Menschen von Kinakoni beim Kampf gegen den Hunger zu helfen – bitte unterstützen Sie unsere Initiative. Jeder Euro geht vor Ort ins Projekt. Hier können Sie direkt spenden.
In einem einzigartigen Projekt suchen der stern und die Welthungerhilfe gemeinsam mit den Menschen aus dem Dorf Kinakoni in Kenia nach neuen Lösungen gegen den Hunger. Hier finden Sie alle Infos. Die Arbeit vor Ort wird unter anderem unterstützt von der Deichmann Stiftung, der Wilo Foundation, der Stiftung Block und im Bereich des Schulneubaus von der Regine-Sixt-Kinderhilfe-Stiftung. Die Ernährungslage in Kinakoni ist vor allem aufgrund von Dürre und Preissteigerungen kritisch, das Projekt ist weiterhin auf Spenden angewiesen. Helfen Sie uns, den Menschen von Kinakoni beim Kampf gegen den Hunger zu helfen – bitte unterstützen Sie unsere Initiative. Jeder Euro geht vor Ort ins Projekt. Hier können Sie direkt spenden.
AFP
pgo

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos