Heftige Schneefälle, eisiger Wind. Am Weihnachtswochenende war ein heftiger Wintersturm über die USA gezogen, der in weiten Teilen des Landes für Chaos sorgte. Hunderttausende Haushalte waren ohne Strom. Auch die Zahl der Opfer der Kältewelle steigt weiter an. US-Medien berichteten am Sonntag, durch den Wintersturm seien deutlich mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen.
Die Temperaturen lagen in vielen Regionen im zweistelligen Minusbereich. Bei eisigem Wind und heftigem Schneefall war die Lage mancherorts lebensbedrohlich, vor allem an der Region und um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada.
Stromausfälle, Unfälle, Tote: Wintersturm stürzt die USA an Weihnachten ins Chaos

Wintersturm: Hunderttausende ohne Strom
Mit aller Wucht traf der Sturm etwa die Stadt Buffalo, die am Ufer des Eriesees im US-Bundesstaat New York liegt. Heftige Schneefälle und orkanartige Winde sorgten für Bedingungen auf den Straßen, bei denen Autofahrer durch die extrem eingeschränkte Sicht die Orientierung verlieren können. Viele Menschen saßen in ihren Wohnungen und Autos fest. Polizei und Feuerwehr konnten zeitweise kaum auf Notrufe reagieren.
Die Gouverneurin des Bundesstaates, Kathy Hochul, sprach von einer "Krise von epischem Ausmaß". Haustüren verschwanden hinter bis zu 2,40 Meter hohen Schneeverwehungen, durch Stromausfälle bei eisigen Temperaturen wurde die Situation lebensbedrohlich. Im Landkreis Erie County, in dem Buffalo liegt, seien einige Menschen in ihren Autos erfroren, andere wurden auf der Straße in Schneewehen entdeckt, sagte Behördenvertreter Mark Poloncarz. "Das ist nicht das Weihnachtsfest, das wir uns gewünscht haben."
Kältewelle in den USA: Mehr als 30 Tote
Allein in der stark betroffenen Region Buffalo stieg die Zahl der Opfer laut "New York Times" und "Washington Post" auf zwölf. Das älteste Opfer sei 93 Jahre alt, das jüngste 26. Die Toten seien in Häusern und auf der Straße entdeckt worden, sagte der Geschäftsführer des Erie County, Mark Poloncarz. Insgesamt wird die Zahl der Menschen, die in Folge der Kältewelle starben, in den USA auf mehr als 30 beziffert. Der Sender NBC berichtete unter Berufung auf eine eigene Zählung von sogar 41 Todesopfern, der Sender ABC von mindestens 39. Rettungskräfte und Behördenvertreter rechneten mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern.
Die Verkehrsämter mehrerer Bundesstaaten rieten Autofahrern, lieber zu Hause zu bleiben - und das zur beliebtesten Reisezeit des Jahres. Der Wintersturm führte nach Angaben der Website Flightaware am Sonntag erneut zur Streichung von mehr als 2400 US-Flügen. Am Samstag waren rund 3500 US-Flüge und am Freitag fast 6000 US-Flüge gestrichen worden. Mit Blick auf den Flugverkehr gab US-Verkehrsminister Pete Buttigieg am Samstag vorsichtige Entwarnung. Auf Twitter schrieb er, dass "die extremsten Störungen hinter uns liegen, da sich der Betrieb der Fluggesellschaften und Flughäfen allmählich erholt".

Auch Kanada bibberte. Hunderttausende Menschen in Ontario und Québec waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen und wegen der Entgleisung eines Zuges fielen alle Züge zwischen Toronto und Ottawa aus. Vier Menschen starben und 53 weitere wurden verletzt, als sich ein Bus in der kanadischen Provinz British Columbia am Samstag auf vereister Straße überschlug.