Verwechslung in London Polizei bricht in Kunstgalerie ein, um "bewusstlose" Frau zu retten – doch die ist eine Puppe

Die Installation zeigt eine Frau in gelbem Kapuzenpullover, die kopfüber in eine Suppenschüssel gesunken scheint
"Kristina" heißt das Werk von Künstler Mark Jenkins, das bei der Londoner Polizei für reichlich Verwirrung sorgte
© Screenshot Instagram "Laz Emporium"
Eine Frau sitzt in sich zusammengesackt am Tisch in einer Kunstgalerie, ihr Kopf auf der Tischplatte. Die Londoner Polizei eilt der scheinbar Bewusstlosen zur Hilfe. Die war allerdings nicht in Gefahr, sondern aus Schaumstoff.

Die Mitarbeiterin der Kunstgalerie "Laz Emporium" sei nur kurz weg gewesen, um sich eine Tasse Tee zu kochen, berichtet "Sky News". Als sie die Treppe der Galerie im Londoner Stadtteil Soho herabstieg, bot sich ihr allerdings ein mindestens kurioser Anblick: zwei verwirrte Polizisten und eine aus den Angeln gehobene Tür.

Die Beamten, so berichten britische Medien, waren einer scheinbar bewusstlosen Frau zur Hilfe geeilt. Wie durch das Schaufenster glasklar zu sehen, saß die zusammengesackt an einem Tisch. Dass die Frau Teil einer Kunstinstallation und damit lediglich eine Attrappe sein könnte, darauf kamen die Polizisten offenbar nicht. Zugegeben: Verwechslungsgefahr ist zweifelsfrei gegeben. Die Installation zeigt eine Frau in Turnschuhen und gelbem Kapuzenpullover, die kopfüber in eine Suppenschüssel gesunken scheint: 

"Kristina" löste bereits zuvor Fehlalarm aus

"Kristina" heißt das Werk von Künstler Mark Jenkins. In Auftrag gegeben wurde die Installation von Galerie-Gründer Steve Lazarides, dem ehemaligen Agenten des weltbekannten Streetart-Künstlers Banksy. Die Puppe sei Lazarides Schwester nachempfunden. "Artnet News" zufolge steht das Werk Momentan nicht zum Verkauf, soll aber in Zukunft umgerechnet knapp 21.000 Euro einbringen.

"Sky News" zufolge waren die beiden Polizisten am 25. November aufgrund eines Notrufs wegen einer "Person in Not" zur Galerie geeilt. Eine scheinbar leblose Frau habe sich seit zwei Stunden nicht gerührt. Die Polizisten gingen von einem Herzinfarkt oder einer Überdosis aus.

Der Angestellten zufolge war dies allerdings nicht das erste Mal, dass "Kristina" einen Fehlalarm auslöste. Bereits auf einer Designmesse im Oktober sollen Menschen ihretwegen die Rettungskräfte gerufen haben. "Die Arbeit soll provozieren, und das ist ihr definitiv gelungen", sagte die Mitarbeiterin der Galerie gegenüber "Artnet News".

Quellen: "Sky News"; "Artnet News"

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