In Berlin hat sich die Zahl der bekannten Durchfallerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen von 600 auf 2176 erhöht. Als Ursachen kämen Noroviren oder ein Gift in Frage, sagte Marlen Suckau, Referatsleiterin für Infektionsschutz in der Gesundheitsverwaltung, am Freitag. "Ich gehe davon aus, dass es noch mehr Fälle geben wird", sagte sie. Die genaue Ursache ist noch immer unklar. "Wir sind fieberhaft dabei zu untersuchen, worum es sich handelt", sagte die Staatssekretärin für Gesundheit, Emine Demirbüken-Wegner (CDU). Sie betonte aber, dass es sich nicht um schwere Krankheiten handele. Erst in zwei Wochen rechnet die Verwaltung mit Ergebnissen.
Essen von daheim
58 Schulen, 22 Kitas und zwei weitere Einrichtungen sind betroffen. Eine Kita und eine Schule seien geschlossen worden. Bekannte Erkrankungen gibt es in fast allen Bezirken. Allein in Marzahn-Hellersdorf sind rund 500 Kinder betroffen. Demirbüken-Wegner empfahl Eltern, ihren Kindern zunächst sicherheitshalber Essen von zu Hause mitzugeben.
Seit Dienstag sind in vier ostdeutschen Bundesländern mehrere tausend Kinder und Jugendliche erkrankt. Sie leiden unter Durchfall und Erbrechen. In Berlin mussten drei Erkrankte in Kliniken behandelt werden. Zwei wurden bereits entlassen. Am Freitagvormittag hatte die Bildungsverwaltung zunächst noch von rund 600 Fällen gesprochen.